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Würzburg
Musikalisches Gebet mit dem Flehen um weltweiten Frieden in der Würzburger Johanniskirche
Beim Gedenkkonzert anlässlich der Zerstörung Würzburgs unterstrich eine Lichtinstallation mit Porträts historischer 'Peacemakers' – hier Mahatma Ghandi – die bewegende Musik in der Johanniskirche in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Beim Gedenkkonzert anlässlich der Zerstörung Würzburgs unterstrich eine Lichtinstallation mit Porträts historischer "Peacemakers" – hier Mahatma Ghandi – die bewegende Musik in der Johanniskirche in Würzburg.
Ursula Düring
 |  aktualisiert: 21.03.2024 13:35 Uhr

Unter dem Gedanken "Kein Friede ohne Erinnerung" haben der Oratorienchor Würzburg, der Unterstufenchor des Matthias- Grünewald-Gymnasiums (Einstudierung: Eva Riedel) und das Orchester Würzburg die Komposition "The Peacemakers" des walisischen Komponisten Karl Jenkins für das diesjährige Konzert zum Gedenken an die Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 ausgewählt. In der St. Johanniskirche entfaltet sich ein musikalisches Gebet um Frieden, das aus allen Erdteilen, aus den Herzen aller Rassen und Völker nach einer friedlichen Welt zu flehen scheint.

Beim Gedenkkonzert anlässlich der Zerstörung Würzburgs unterstrich eine Lichtinstallation mit Porträts von 'Peacemakers' die bewegende Musik in der Johanniskirche in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Beim Gedenkkonzert anlässlich der Zerstörung Würzburgs unterstrich eine Lichtinstallation mit Porträts von "Peacemakers" die bewegende Musik in der Johanniskirche in Würzburg.

Der vielfach ausgezeichnete, heute 80-jährige Komponist, der Keyboard, Oboe und Saxofon studiert hat, macht keinen Unterschied zwischen Unterhaltungs- und sogenannter ernster Musik. Er bedient sich in dieser Arbeit bei Elementen aus Klassik, Jazz, Pop, Weltmusik und New Age, ergänzt die klassische Orchester-Besetzung mit einer bundlosen E-Bassgitarre, Sopransaxofon und diversen Flöten (beeindruckend: Solist Gregor Schulenburg).

Beim Gedenkkonzert anlässlich der Zerstörung Würzburgs unterstrich eine Lichtinstallation mit Porträts von 'Peacemakers' die bewegende Musik in der Johanniskirche in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Beim Gedenkkonzert anlässlich der Zerstörung Würzburgs unterstrich eine Lichtinstallation mit Porträts von "Peacemakers" die bewegende Musik in der Johanniskirche in Würzburg.

Während junge und erwachsene Sängerinnen und Sänger im Dunkel ihre Plätze einnehmen, intoniert das Orchester eine achttaktige, immer wieder kehrende Tonfolge. Anschließend schicken die Chöre unter dem gewohnt lebhaften Dirigat von Matthias Göttemann die prägnanten Jesus-Worte "Blessed are the peacemakers" ("Selig sind die Friedfertigen") aus dem Matthäusevangelium in den bis auf den letzten Platz besetzen Kirchenraum. Zu der anschließenden Fanfare erscheint das Wort "Frieden" in 21 Sprachen am Mauerwerk.

Blitzsauber intonierende Kinder

Gefällige, ins Ohr gehende Melodienlinien der Frauen- und Männerstimmen und den blitzsauber intonierenden der Kinder lassen aufhorchen. Es sind sphärische, meditative, balladenhafte Wiederholungen, aufrüttelnde Marschrhythmen, transzendente Mystik. Da summen Streicher, gezupft oder gestrichen, da knallen Pauken und Trompeten, da blitzt der hohe Triangel dazwischen. Rhythmischer Groove, A-Cappella-Sequenzen, strahlende Klangfolgen wechseln ab, von Instrumentalisten und Chören packend inszeniert. Friedensbotschaften großer Persönlichkeiten unterschiedlichster Kulturen, unter anderem Martin Luther King, Anne Frank, Nelson Mandela oder Dalai Lama, erklingen nicht nur in den Songs, sondern werden durch Lichtinstallationen unterstrichen.

Beim Gedenkkonzert anlässlich der Zerstörung Würzburgs unterstrich eine Lichtinstallation mit Porträts von 'Peacemakers' die bewegende Musik in der Johanniskirche in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Beim Gedenkkonzert anlässlich der Zerstörung Würzburgs unterstrich eine Lichtinstallation mit Porträts von "Peacemakers" die bewegende Musik in der Johanniskirche in Würzburg.

Ein Klangteppich der Streicher begleitet Sopranistin Sidney Pennys innig vorgetragenes Solo, nach dem Violinsolo von Ralf Brösamle erinnert Oberbürgermeister Christian Schuchart an die menschenverachtende Ideologie voller Rassismus und Intoleranz, die unserer Stadt diesen schwarzen Tag beschert hat.

 
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  • Martin Dobat
    "Kein Friede ohne Erinnerung" - ist ein "frommer" Wunsch! Mit der Realität stimmt diese Aussage nicht überein - ist es sogar eine "Lüge".
    Menschlich betrachtet hat der Oberbürgermeister recht, wenn er sagt, dass die menschenverachtende Ideologie voller Rassismus und Intoleranz, Würzburg diesen schwarzen Tag beschert hat. Die Bibel nennt "dieses biblische Strafgericht" - eine Strafe Gottes! Bei Amos lesen wir: "Ist etwa ein Unglück in der Stadt, dass der Herr nicht tut?" (Amos 3,6).
    Ohne Gott geht es in die Dunkelheit stimmte vor 79 Jahren - und auch HEUTE.
    Lieber Gruß Martin Dobat
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