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Würzburg
Musikalische Bilder voller Leben und himmlisches Feeling
Ursula Düring
 |  aktualisiert: 17.12.2022 02:48 Uhr

Aus weihnachtlich-liturgischer Musik, bekannten Weihnachtsliedern, spätromantischer Orchesterbegleitung und der biblischen Erzählung um die Geburt Jesu setzt sich das 1889 entstandene "Weihnachtsmysterium" zusammen. Sein Schöpfer, der Komponist und Kirchenmusiker Philipp Wolfrum, ist in Oberfranken geboren und zu seiner Zeit hoch angesehen, später beinahe vergessen, aber in jüngster Zeit glücklicherweise wieder entdeckt. Richard Strauss bescheinigte ihm "Bach'sches Können, vereint mit Liszt'scher Ekstase" und Musiker wie Max Reger, Engelbert Humperdinck und Richard Strauss waren mit ihm befreundet.

Aus Bibelstellen, Chorälen, Volksliedern und eigenen Texten hat er ein anrührendes Gesamtkunstwerk voller musikalischer Fantasie geschaffen. Die tönenden Momente der Weihnachtsgeschichte von der Verkündigung bis zum Gang der Könige zur Krippe muten wie lebendige Bilder an, die erstmals in Würzburg zu hören sind und vom Monteverdichor und der Jenaer Philharmonie sowie fünf Solisten gemalt werden. Unter der bewährten Leitung von Matthias Beckert entfalten sich Gestaltungsreichtum voller Präzision.

Ein Hauch von Orient

Da unterstreicht die Harfe Marias Lobgesang, da imitieren Streicher die Schritte Marias und Josefs nach Bethlehem. Oboen und Holzbläser zaubern pastorale Hirtenmusik. Da weht mit den drei Heiligen ein Hauch von Orient durch das Kirchenschiff, da scheinen Bach und Liszt ein paar Melodienfolgen mitgestaltet zu haben. Oratorienhafte Polyphonie, gegen deren Wucht anzusingen Chor und Solisten bisweilen Mühe hatten, solistische Passagen und simple Klangfolgen wechseln sich ab. Wunderbar zart gelingt den Streichern eine sphärische Aura nach Marias Lobgesang. In vollendeter Harmonie begleiten die Musiker auch Marias Part, in dem sich Kreuz und Tod ankündigen. Hier verschmelzen der nicht nur in der Höhe mühelose Sopran von Anke Endres mit den Klangfarben des Orchesters und werden zu einem der Höhepunkte dieses Konzerts.

Er nimmt die Rolle eines Hirten ein

Himmlisches Feeling breitet sich aus, wenn Altistin Louise Lotte Edler als Engel Gabriel die holdselige Maria grüßt und ihr den Heiligen Geist verkündet, nachdem der Chor mit Wucht die Ehre Gottes gepriesen hat und Tenor Bernhard Gärtner seine Erzählung beginnt. Mit klarer Stimme führt er durch die Geschehnisse um das Mysterium, gefällt in seiner distanzierten Art und Weise. Gemeinsam mit Sven Fürst und Timothy Sharp nimmt er zusätzlich die Rolle eines Hirten ein, munter und fröhlich kündet er gemeinsam mit den beiden Baritonen von Schalmeien und Pfeifen und dem Gang zum Stall.

 
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