Deftige Blasmusik und zarte Chorklänge: Wer in diesem Sommer am Samstagvormittag in Ochsenfurt unterwegs war, bekam beim Flanieren entlang der Furt Live-Musik verschiedenster Genres geboten. „Musik an der Furt“ nennt sich die Veranstaltungsreihe, die während der Sommermonate die Altstadt beleben sollte. Mit einem Auftritt des Frauenchores „MainKlang“ ging am Samstag die erste Staffel mit insgesamt elf Konzerten zu Ende.
„Geht es nach den bereits vorhandenen Anfragen, wird auch 2017 von Anfang Mai bis zum Ochsenfest samstags in der Altstadt Musik zu hören sein“, so Renate Lindner, Initiatorin von „Musik an der Furt“. Erste Zusagen von Künstlern, die auch in diesem Jahr aufgetreten waren, gäbe es schon; vorher müsse aber das im Rahmen der Veranstaltung viel diskutierte Thema „Verkehr“ geklärt werden. „Es gilt, eine für alle Beteiligten tragbare Lösung zu finden“, so Lindner.
Ursprünglicher Sinn der Konzertreihe soll erhalten bleiben
Dass es bereits nach dem ersten Konzert Diskussionen über eine Durchfahrtssperre in der Altstadt gab – Zuhörer hatten sich über eine Lärmbelästigung durch Fahrzeuge beschwert – verärgert Ochsenfurts Bürgermeister. „Es wäre mehr als unglücklich, die Altstadt am Samstag von zehn bis zwölf Uhr zu sperren“, erklärt Peter Juks mit Nachdruck. Er erinnert daran, dass der Stadtrat beschlossen hat, die Altstadt von Ostern bis Oktober immer samstags von 14 Uhr bis Montag, 6 Uhr, zu sperren.
Dies sollte verbindlich bis zum Ende der Legislaturperiode 2020 gelten; schließlich würden sich Geschäftsleute und Anwohner auf die Zusage verlassen. Ihm ist es wichtig, das ursprüngliche Ziel der Reihe zu betonen: „Wir wollten mit den Künstlern die Altstadt beleben – sie engagieren sich mit ihrem Auftritt für die Stadt.“ Dass der Fokus einiger nun auf ungestörtem Konzertgenuss und den Künstlern liege, sei nicht die Intention gewesen. Zahlreiche positive Rückmeldungen zeigten, dass „Musik an der Furt“ grundsätzlich sehr gut angekommen sei, sagt Juks. Auch viele Künstler würden im nächsten Jahr gern wiederkommen.
Dennoch: „Ob die Reihe in dieser Form wieder aufgenommen wird, ist unklar“, so der Bürgermeister. Gespräche im Stadtrat müssten zeigen, wie es mit „Musik an der Furt“ weiterginge.
Dass manch ein Stadtratsmitglied angesichts der Verkehrslärm-Diskussion forderte, die Veranstaltung zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort stattfinden zu lassen, trifft auch bei Lindner auf wenig Verständnis: „Derjenige hat nicht verstanden, worum es bei 'Musik an der Furt‘ geht.“ Wenn die Reihe nicht in genau dieser Form stattfände, würde der ursprüngliche Sinn der Veranstaltung – die Belebung der Altstadt – völlig in den Hintergrund gedrängt.
Die Betreiber der Gasthäuser an der Furt, die sich durch die Konzerte mehr Zulauf erhofft haben, ziehen eine überwiegend positive Bilanz: „Für uns hat es sich gelohnt“, so etwa Stephanie Stepien, Inhaber der Gaststätte „Purzl“ in der Hauptstraße. Sie wünscht sich eine Fortsetzung der Reihe im kommenden Jahr.