Der Freistaat Bayern hat einem Aufzug zum neuen Museum für Franken auf der Festung Marienberg eine Absage erteilt. In einem Schreiben, das der Stadt vorliegt, heißt es: „Eine Anbindung der Altstadt durch einen Festungsaufzug ist nicht Gegenstand der Planungen des Freistaates Bayern.“ Damit stünde die Stadt mit einer Finanzierung alleine da.
Zum 1. Januar 2017 übernimmt der Freistaat Bayern das Mainfränkische Museum. Daraus wird dann das Landesmuseum für Franken. Doch bis es dann fertig ist, stehen erst einmal jede Menge Konzept- und Umbauarbeiten an. Bis 2024, so die bisherigen Planungen, könnte das neue Staatsmuseum auf der Festung Marienberg eröffnen.
Hier unsere Umfrage zum Festungsaufzug vom Februar 2016
Es geht aber nicht nur um die Neukonzeption des Museums, das auch die Würzburger Stadtgeschichte auf etwa 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche aufnehmen wird, sondern auch um eine komplette Umstrukturierung der Festung und den Ausbau zu einem Tagungsstandort mit einem Hotel.
Und dazu gehört natürlich auch die Erreichbarkeit und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. OB Christian Schuchardt hatte den Auftrag des Stadtrates vom März ausgeführt und beim Finanzministerium nach deren Vorstellungen zu einer besseren Anbindung des neuen Museums gefragt.
Das Ministerium spielte jetzt den Ball ganz klar an die Stadt zurück. Der Rathaus-Chef sprach im jüngsten Stadtrat von einem Schreiben, in dem München es so formuliert habe: „Die Planungen liegen im Ermessen der Stadt Würzburg.“ Das umfasse auch den immer wieder diskutierten Festungsaufzug, der eine lange Geschichte in Würzburg hat. Immer wieder kam so eine Lösung ins Spiel, um das touristische Kleinod optimal anzubinden. Also erst einmal eine klare Absage für Geld aus München. Es sei denn die Stadt übernimmt die Kosten dafür.
Schuchardt wollte aber noch nicht so schnell aufgeben und informierte die Stadträte darüber, dass er dem Finanzministerium einen Runden Tisch vorgeschlagen habe mit dem Thema „grundsätzliche Erreichbarkeit der Festung.“
Die technische Hochschule Deggendorf hat schon 2013 und 2014 eine Studie über die grundsätzliche Erschließung der Festung Marienberg erarbeitet. Darin, so der Oberbürgermeister, seien einige gute Denkanstöße enthalten.
Die ursprünglichen Pläne aus den 80er Jahren für einen Festungsaufzug scheiterten am Rückzug eines Mitinvestors, der geplant hatte, die Talstation in ein Hotel am Spitäle zu integrieren. Von dort sollte eine 270 Meter lange Standseilbahn in 95 Sekunden die 75 Meter Höhenunterschied zum Husarenkeller auf der Festung überwinden. Seit dieser Zeit geistert immer wieder das Wort Festungsaufzug durch die Domstadt.
Es klingt logisch und spannend, was eine Machbarkeitsstudie für die „Neue Festung“ vorsieht. Das Konzept würde eine Verlagerung des jetzigen Tagungszentrums aus dem inneren Burghof in die Räume des Mainfränkischen Museums vorsehen. Und ein Drei-Sterne-Hotel zusammen mit dem Tagungsangebot könnte sich auch als äußerst attraktiv und wirtschaftlich am Standort hoch über Würzburg erweisen.
Doch wo sollen 80 bis 90 Zimmer eines Tagungshotels auf der Festung hin? Diese Frage beantwortete Tourismusdirektor Peter Oettinger ebenfalls im Stadtrat: Im Obergeschoss über der Kelterhalle habe man schon 800 Quadratmeter für Zimmer und weitere könnten in den beiden Flügeln am Echterhof entstehen.
Zitat: "...über der Kelterhalle habe man schon 800 Quadratmeter für Zimmer und weitere könnten in den beiden Flügeln am Echterhof entstehen",
dann braucht's nur noch ein paar Luxussuiten im Fürstenbau mit Stadtblick für die Superreichen und aus Würzburg könnte ein kleines "Monte Carlo am Main" werden (Satire aus).
Der Normalbürger kann ja auf dem äußeren Rundweg die Aussicht genießen (falls nicht nach dem Umbau auch dieser gesperrt oder nur noch mit Eintrittsgeld zu begehen ist).
Mit dem eigenen Auto hinauf fahren ist dann auch definitiv vorbei. (Parkplätze nur noch für Tagungs- und Hotelgäste).
MfG