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Würzburg
Mozarteum-Baustelle: „Spatenstich“ im Bestandsgebäude
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 11.02.2024 12:40 Uhr

Von 1955 bis 1957 entstand auf dem Ruinengelände der ehemaligen Maxschule ein zeitgemäßes Mädchengymnasium nach dem Entwurf des Baudirektors Rudolf Schlick. 64 Jahre später gleicht das „Moz“ hinter den Bauzäunen zwar keiner Ruine, jedoch an vielen Stellen einem luftigen Rohbau. Alle wertvollen Details des Fünfziger-Jahre-Baudenkmals sind eingelagert oder vor Ort geschützt und die Eingriffe in den Bestand werden exakt dokumentiert.

Der neue Komplex aus Musikhochschule, Mozartfestbüro, Sing- und Musikschule wird sich gleichzeitig vor der vertrauten Nachkriegsarchitektur verneigen und moderne Baustandards beispielsweise in Sachen Barrierefreiheit und Energieeffizienz verwirklichen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg.

70 Prozent der Aufträge sind schon ausgeschrieben

„Dieses Konzept hat viele Gewinner. Es entsteht ein weiterer offener Dritter Ort für die Bürgerschaft. Mit einer hohen Aufenthaltsqualität und der Möglichkeit, ohne Konsumzwang an dieser zentralen Adresse zu verweilen“, beschrieb Oberbürgermeister Christian Schuchardt die zukünftige Hofstraße 11 bei einem Spatenstich in kleiner Runde, bei dem man auch gleich die symbolträchtigen Schaufeln weggelassen hatte und sich voll auf die Erläuterungen zur zentralen Baustelle konzentrierte.

Architekt Rainer Kriebel nennt das gefundene Nutzungskonzept „einen Schlager“. Ein weiterer Glücksfall sei, dass man bereits rund 70 Prozent der Aufträge ausgeschrieben habe, während viele Zeit- und Kostenpläne für öffentliche Bauprojekte aktuell ins Wanken geraten, weil Firmen zu wenige Angebote abgeben.

Entsprechend dieser Planungssicherheit kann die Stadt Würzburg weiterhin mit den vor einem Jahr beschlossenen Rahmendaten aus dem Bau- und Finanzierungsbeschluss kalkulieren: 16,5 Millionen Euro sind für die Sanierung vorgesehen. Die Fertigstellung ist April 2023 geplant. Aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ wird es einen Zuschuss von 60 Prozent der förderfähigen Kosten geben. Diese Bezuschussung wird nicht für Anteile greifen, mit denen man später Mieteinnahmen erzielt oder eigene Anmietungen einspart.  

Verschiedene Nutzungskonzepte kommen zusammen

Für Baureferent Benjamin Schneider entspricht die aktuelle Projektphase dem Häuten einer Zwiebel. Schicht um Schicht lege man nun filigrane Details und Qualitäten des Gebäudes frei. Kreativität, Zwänge und die insgesamt organische Bauphilosophie der Nachkriegsjahre verdeutlichen sich immer stärker.

Das Nutzungskonzept bringe – wenn man gedanklich auch noch die VR-Bank im Windmühlenflügel miteinbeziehe – später einmal sehr unterschiedliche Anforderungen zusammen und habe von daher seinen besonderen Reiz: „Das ist vergleichbar mit unserem verzahnten Konzept im Projekt „Hub27“ im neuen Stadtteil Hubland. Die Planer und ausführenden Firmen sind nun gefordert, diesen durchdachten Mix harmonisch auszugestalten und umzusetzen.“  

 
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