Frank Sinatra hat bereits als junger Mann angefangen, Platten aufzunehmen – und er hat das dann bis ins hohe Alter gemacht. Das erklärte Sänger und Entertainer Tom Gaebel seinen Zuhörerinnen und Zuhörern während des Auftritts in Weikersheim über die Person, die an diesem Abend im Mittelpunkt seines Programms steht. Rund 1300 Aufnahmen seien im Laufe der Jahre bei Sinatra so zustande gekommen. Ein beachtliches Gesamtwerk; nur wenige hätten das geschafft, spricht er anerkennend über sein großes Vorbild. Die Hits und besonderen Titel präsentierte der 48-Jährige unter "Tom Gaebel sings…Sinatra!" am vergangenen Freitag im atmosphärischen Schlossgarten – begleitet von der "festival:philharmonie westfalen" unter der Leitung von Chefdirigent Michael Zlabinger.
Im Rahmen des Hohenloher Kultursommers ist Tom Gaebel mit dem Orchester nach Weikersheim gekommen. Und schon zu Beginn des Open Air-Konzerts ist er ganz angetan von der barocken Kulisse mit Blick auf das imposante Schloss. "Das erinnert mich ein wenig an Zuhause", meint er mit einem Augenzwinkern. Auch wenn nicht alle Plätze besetzt sind, ist die Stimmung gut: Das Publikum wippt von Beginn an mit den Füßen, singt mit, schnippt, steht zeitweise auf und tanzt. "Ich würde jetzt auch gerne über die Rabatten tanzen", ruft Tom Gaebel erfreut während eines Songs: "Sie machen es genau richtig!"
Eine Hommage an den weltberühmten Entertainer
Es ist eine Hommage an den weltberühmten Entertainer Frank Sinatra, mit dem Tom Gaebel immer wieder – vor allem stimmlich – verglichen wird. Dieses Können stellt er in Weikersheim unter Beweis: Die Stimme ist präsent, die Big Band tut ihr Übriges, um an einem lauen Sommerabend zu unterhalten und für "beschwingte" Stunden zu sorgen.
Gaebel unternimmt eine Reise durch die größten Evergreens Sinatras. Er startet mit "I Get a Kick Out of You" von Cole Porter, passiert dabei Klassiker wie "Strangers in the Night", "That’s Life", "Something Stupid", "Granada" und "The Girl from Ipanema". Aber auch unbekanntere Lieder wie "Ol' Man River", eines der Favoritenstücke Gaebels, finden sich im Programm wieder. Dieser Song jedoch würde die nachdenkliche Seite von Sinatra zeigen.
Auch das Lied "It was a Very Good Year", ein Blick auf die Veränderungen des Lebens, bewegt den Interpreten. "Ich habe dieses Lied das erste Mal mit Mitte 20 gesungen." Damals sei der Inhalt für ihn weit weg gewesen. "Erst so langsam kann ich es glaubhaft rüberbringen", merkt er an. Das Rat Pack, eine legendäre Gruppe aus Sängern und Schauspielern, zu der auch Frank Sinatra gehörte, bleibt ebenfalls nicht unerwähnt. Titel von Dean Martin oder auch von Sammy Davis Junior mit "I‘ve Got You Under my Skin" finden Einzug in das Sinatra-Konzert.
Nach rund zwei Stunden inklusive Pause ist scheinbar Schluss. Allerdings waren noch kein "New York, New York" oder "My Way" zu hören – geht das überhaupt? Klar, dass das Publikum eine Zugabe von Tom Gaebel fordert. Die es dann selbstverständlich noch bekommt und sogar ein verträumtes "Moonriver" obendrauf.
