Die seit zwei Jahren bestehende Kooperation zwischen der Firma CareFusion in Höchberg und der Mittelschule Waldbüttelbrunn mündete zu Jahresbeginn in ein neues Technikprojekt. Dabei sollen die Schüler der achten Klassen ein Mittelwellenradio bauen. Als Experten standen den jungen „Elektrotechnikern“ zwei Auszubildende der Firma CareFusion sowie deren Ausbildungsleiter, Josef Oestreicher, zur Seite.
Oestreicher hatte sich zusammen mit den Schülern für den Bau eines Mittelwellenradios entschieden, da man, so der Fachmann, „die Funktionsweise eines Radioempfängers mit einem Mittelwellengerät am besten sichtbar machen könne. In modernen Geräten seien so viele Teile verbaut, dass kein Einblick mehr in die Funktion möglich sei. Außerdem würden „auch im Zeitalter von Digitalfunk und Livestream“ von der nahegelegenen Frankenwarte immer noch Mittelwellensignale gesendet.“
Oestreicher erklärte im Werkraum der Mittelschule die allgemeine Funktionsweise eines Mittelwellenradios. Dabei bekamen die Jugendlichen neben dem Zusammenspiel von Leitern, Platinen und Spulen auch einen Einblick in eine frühere Epoche der Technikgeschichte: „Der Mittelwellenempfang ermöglichte schon lange vor dem Internet interessante Informationen aus anderen Teilen des Erdballs zu empfangen,“ sagte Oestreicher.
Beim Bau des Mittelwellenradios nutzten die Schüler hochmoderne Lötstationen. Der Schaltplan war anfangs eine Herausforderung, doch auch Technikfachlehrer Dominik Gühnemann stand seinen Schützlingen zur Seite.
Nach etwa zwei Stunden Bauzeit wurden die letzten Lötpunkte gesetzt und jeder Schüler hatte sein eigenes Mittelwellenradio vor sich. Nach wenigen Minuten hörte man die ersten Erfolgsmeldungen und Geräusche aus dem Äther. Nach Feinjustierung der Empfangsgeräte ertönte bei vielen Schülern Musik und Sprache aus dem Mittelwellenradio. „Wir haben die Mittelwelle in unsere Mittelschule geholt!“, stellte ein Schüler begeistert fest.