
„Die Mittelschule Röttingen ist inaktiv gestellt“, heißt der offizielle Wortlaut des Würzburger Schulamts. Bürgermeister Martin Umscheid findet die Formulierung furchtbar. „Der Freistaat Bayern löst die Mittelschule Röttingen auf. Nichts anderes“, sagt er. Nach 33 Jahren wird es im kommenden Schuljahr nur noch Grundschüler im Röttinger Schulhaus geben. Die Großen müssen sich eine andere Schule suchen.
Bürgermeister Martin Umscheid bedauert die Entscheidung des Schulamtes. „Ich nehme dies zur Kenntnis“, sagt er kurz und knapp. Und fügt dann doch hinzu, dass er schon ein bisschen verärgert sei über die Schließung. Vor allem, dass sie so schnell beschlossen wurde, kritisiert er.
Die Entscheidung, die Mittelschule Röttingen aufzulösen, kam auch für die Eltern überraschend. Am 30. Juni hat das Staatliche Schulamt Väter und Mütter der kommenden Acht- und Neuntklässer zu einer Versammlung am 7. Juli eingeladen und sie über die Pläne, den Unterricht in Röttingen einzustellen, informiert. „Das war völlig überhastet“, kritisiert Bürgermeister Umscheid das Vorgehen. „Die achte und neunte Klasse hätte bis zum erfolgreichen Abschluss in Röttingen bleiben können“, findet er. „Denn, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“ Umscheid ist auch sauer, weil der Schulverband nicht in die Diskussion einbezogen wurde. „Wir haben das immer nur zur Kenntnis bekommen.“
Es ist der demographische Wandel, der sich im südlichen Landkreis bemerkbar macht. Nicht nur Geschäfte, Gastwirtschaften und Bauernhöfe stehen leer. Auch Schulhäuser. Das Riedenheimer wurde im vergangenen Jahr geschlossen. 50 Jahre wurden hier Kinder unterrichtet. Jetzt fehlen sie.
Auch in Röttingen. „In der Grundschule werden es weniger Kinder“, sagt Umscheid. Und das setze sich in der Mittelschule fort. „Diese Tendenz ist uns seit Jahren bekannt.“ Hinzu kommen die Übertritte an Gymnasien und Realschulen.
Auch die Gemeinschaftsschule in Weikersheim ziehe Kinder ab. „Hier ist es möglich, die mittlere Reife zu machen. Das gibt es in Bayern nicht“, weiß Umscheid. Und so würden sich eben die Mosaiksteine zusammen fügen, die letztlich zur Veränderung der Schullandschaft führen.
Für das Schulamt in Würzburg sind letztlich die Schülerzahlen entscheidend, um die Röttinger Mittelschule „inaktiv“ zu stellen. Schulrat Erwin Pfeuffer erläutert die Situation in Röttingen mit einem Blick auf die Klassenzahlen im kommenden Schuljahr. Schon jetzt gebe es keine fünfte und sechste Jahrgangsstufe mehr, weil es die geringe Schülerzahl „von unten rauf“ nicht mehr zuließ. „Daraufhin ist auch die siebte Klasse in den Blick gekommen“, erläutert Pfeuffer. Die hätte dann nur noch elf Schüler gehabt. „Eine so kleine Klasse kann nicht ohne Weiteres gebildet werden.“
Die Eltern seien darüber informiert worden und hätten das Angebot bekommen, entweder auf die Mittelschule nach Ochsenfurt oder Gaukönigshofen zu wechseln. Von den elf Schülern würden fortan sechs nach Gaukönigshofen, fünf nach Weikersheim gehen.
Die gleiche Situation hätte sich dann für die kommende achte Klasse ergeben. Nach zwei Abmeldungen binnen einer Woche sei die Schülerzahl auf zwölf geschrumpft. „Damit ist ein schulisches Angebot nicht mehr möglich“, erklärt der Schulrat. Die Gruppen seien zu klein. Zwei Schüler im evangelischen Religionsunterricht, fünf Mädchen beim Sport. Viel wichtiger seien aber Fächer, wie Soziales, Wirtschaft und Technik. „Da müssen wir sowieso die Schüler am Nachbarort unterrichten“, sagt Pfeuffer.
Das war auch der Grund, die künftige neunte Klasse an einen anderen Schulort zu schicken. Trotz der 19 Schüler würden aber auch dann in den berufsorientierten Fächern Kleinstgruppen entstehen. Und nachdem sich die Eltern der Achtklass-Schüler für Gaukönigshofen entschieden haben, wäre die neunte Klasse alleine in der Mittelschule gewesen. „Eine einzige Klasse an einem Schulort macht keinen Sinn“, sagt Pfeuffer. Wie es nun mit dem Mittelschul-Gebäude weitergeht, hat der Schulverband zu entscheiden. „Eine Idee gibt es noch nicht“, so Umscheid.
Wobei, wenn ich ab und an mal durch Röttingen gehe und mkir die (Rad)Touristen wegdenke scheint der Trend klar zu sein.......
'Und: Umscheids Aussage des Rückgangs der Kinderzahl bezieht sich sicher nur auf '"seine" Kinder!
Auch vor 'Ihnen und früher sind schon Kinder aus dem Gau nach Würzburg aufs Gymnasium gefahren, die sind halt manchmal schon um 6:00 oder 6:15 in den Müller-Bus gestiegen - u nd die Eltern haben s es mitgetragen.
Meine schönste Stunde war damals übrigens meist die zwischen 7:00 (Ank. in Wü) und Schulbeginn - da haben wir Fahrschüler Gemeinschaftsgeist geübt. O.k., tempora mutandur - aber ein Gymmi im Gau halte ich dann daoch für überzogen. Und dann dieses gräßliche Wort "Beschulung"
So, des musst no raus, JETZ IS SCHLUSS
'Im übrigen brauchen Sie dem/der nix über den Gau zu erzählen, der/die kennt den schon ein paar Jahre und mutmaßlich viell länger, als Sie. Ihren Schlenker auf "die Zuckerrübenbauern" betrachte ich als klischeehafte Entgleisung
Guten Tag resp. Gute Nacht
ihren