
Bei einer öffentlichen, eineinhalbstündigen Führung stellte Geschichtslehrer Martin Mais erstmals sein Gemeinschaftsprojekt „Mittelalterlicher Garten im Burggraben Burggrumbach“ vielen interessierten Besuchern vor. Eingeladen hatten die Landfrauen Unterpleichfeld. Die über 30 Teilnehmer stellten mit Erstaunen fest, welche Schätze der Burggraben kulturhistorisch wie auch gärtnerisch zu bieten hat.
Martin Mais, Lehrer am Sieboldgymnasium, hat bereits mehrere Projekte mit Schülern zum Thema „Burg Burggrumbach“ organisiert und dabei Erwachsene wie auch Jugendliche für mittelalterliche Geschichte begeistert. So entwickelte sich auch zusammen mit Freunden und Freiwilligen und Schülern des Sieboldgymnasiums Würzburg und der Pleichachschule Unterpleichfeld das Gemeinschaftsprojekt mittelalterlicher Garten im Burggraben.
Idealismus, Herzblut, Freude am Gestalten und die Gabe, Menschen zu begeistern und Fördergelder zu bekommen haben Martin Mais zur Entstehung dieses Projekts geholfen. Es ist ein Mitmachprojekt für Jung und Alt und ermöglicht Interessierten selbst zu entscheiden, wie die Mitgestaltung sein soll. Patenschaften in Form von finanzieller Übernahme für Bäume, Sträucher, Rosen und sonstige Gewächse und auch praktische Arbeiten wie Pflanzen und Pflegen sind weiterhin möglich, erwünscht und notwendig. Aktives Mitgestalten könnte das Erfolgsmodell dieses Projekts für eine dauerhafte Akzeptanz sein. Der Burggraben wird somit für die Öffentlichkeit wieder interessanter und erlebbar gemacht und bringt einen wertvollen Beitrag für die örtliche Freizeitgestaltung.
Martin Mais nahm die Besucher mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter zur Zeit Karls des Großen. Aus dessen Aufzeichnungen zu Pflanzen und Bäumen der damaligen Zeit erstellte Martin Mais seinen Pflanzplan für den Burgraben. Beim Rundgang von Ost nach West um die Burg erlebten die Teilnehmer auch eine geografische Reise vom Vorderorient über den Mittelmeerraum bis nach Europa. Vom Arboretum (Baumwald) über Spalierobst, Kräutergarten, Naschgarten bis hin zu den vielfältigen Wildrosen war ein vielfältiges Spektrum alter Sorten zu sehen. Noch während der Führung konnte Herr Mais Patenschaften für historische Hauswurzarten aus verschiedenen Lagen Europas annehmen. Die Landfrauen werden im Herbst das Projekt mit dem Stecken von mehreren hundert Wild-Frühjahrsblühern unterstützen.
Von: Martina Wild, Ortsbäuerin Unterpleichfeld