Für Unverständnis sorgt die Forderung der Kreisgruppe Würzburg des Bund Naturschutz (BN) und der beiden Bürgermeister vom Zell und Margetshöchheim, Anita Feuerbach und Waldemar Brohm. Diese hatten, wie bereits berichtet, in einer gemeinsamen Presseerklärung angekündigt, sich dafür einsetzen zu wollen, dass der Würzburger Flugsportclub (FSC) auf seinem Flugplatz am Schenkenfeld wieder eine Mittagsruhe an Sonn- und Feiertagen einhalten müsse.
Dieser Beschluss war bei einem Treffen vom Mitgliedern des BN und der beiden Bürgermeister gefasst worden. Hintergrund ist, dass sich Bürger der beiden Maintalgemeinden von dem Motorengeräusch der Schleppflugzeuge belästigt fühlen, die die Segelflieger in den Himmel bringen. Von den Gemeinden angeschaffte Lärm-Messboxen hatten aber keine Lautstärkepegel ergeben, die eine Überschreitung der zulässigen Höchstwerte belegen konnten, auch ein von den Gemeinden beauftragter Anwalt fand daher bislang keinen konkreten Ansatzpunkt.
In der Pressemitteilung hatte es weiter geheißen, die Mittagsruhe am Flugplatz sei auf Betreiben des FSC im Jahr 2006 vom Luftamt Nordbayern aufgehoben worden. „Das ist so nicht korrekt“, sagt Heinz Gräf, Vorsitzender des FSC.
Gräf versichert, dass der Flugsportclub die Mittagsruhe einhält. „Die Erleichterung aus dem Jahre 2006 gilt nur für Flugzeuge, die den Flugplatz als Verkehrslandeplatz nutzen, die Schleppflugzeuge bleiben in der Mittagsruhe am Boden“, sagt Gräf.
„Das stimmt“, bestätigt Thomas Stark, Vorsitzender des Bürgervereines Unterdürrbach. „Wir in Unterdürrbach gehören zu den Hauptleidtragenden, weil wir in der Haupteinflugschneise wohnen“, sagt Thomas Stark. „Wir standen den Erklärungen des FSC immer skeptisch gegenüber, haben deswegen um Einsicht in die Towerprotokolle des Flugplatzes gebeten und diese auch erhalten.
Heinz Gräf Vorsitzender des Flugsportclubs
Dabei konnten wir feststellen, dass der Flugsportclub die Mittagsruhe einhält“, sagt der Vorsitzende des Bürgervereines. Aber, so gibt er zu bedenken, Teile der Gemeinde Zell lägen ja auch in der Platzrunde des Hettstädter Flugplatzes.
„Unser Bürgerverein hatte bereits vor eineinhalb Jahren ein Gespräch mit den FSC, ich biete den Bürgermeistern und dem BN an, ein Gespräch zwischen ihnen und Vertretern des FSC zu vermitteln“, sagt Stark. „Wir sprechen ja schon immer wieder miteinander“, erwidert Heinz Gräf, „ich bin auch seit langen Jahren Mitglied im BN.“ Zum Treffen zwischen Bund Naturschutz und den Bürgermeistern sei er jedoch nicht eingeladen gewesen, sagt er.
Der FSC hatte im vergangenen Jahr einen mehrere Tausend Euro teuren Spezial-Schalldämpfer für sein Schleppflugzeug gekauft und angeboten, durch den Bau einer Startwinde die Zahl der Schleppflugzeugstarts zu verringern. Dazu müsste aber die Start- und Landebahn verlängert werden, was die Maintalgemeinden ursprünglich begrüßt hatten und unterstützen wollten.
Gegen diese Verlängerung hatte sich der BN gewandt, weil dafür Flächen benötigt würden, auf denen Trockenrasen kartiert sei, hieß es. BN-Kreisgeschäftsführer Steffen Jodl hatte zudem befürchtet, dass nach der Verlängerung der Bahn auch größere Flugzeuge am Schenkenfeld starten und landen dürften und sich das Lärmaufkommen eher erhöhe.
Diese Befürchtungen Jodls hält Stark für vollkommen unbegründet. Er selbst habe mit dem FSC wenig zu tun, sagt er, aber als früherer Fallschirmspringer kenne er sich lediglich mit der Thematik aus. „Dazu langt das zulässige Start- und Landegewicht der Bahn nicht aus, die müsste für einige Millionen Euro ertüchtigt werden, was die Stadt Würzburg als Eigentümerin bezahlen müsste. Zudem müsste dann am Flugplatz sogar eine eigene Flugplatzfeuerwehr stationiert werden“, weiß der Vorsitzende des Bürgervereins Unterdürrbach.
Sie füllt nur die Zeitung, ändert nichts an den Tatsachen und löst allgemeines Kopfschütteln aus. Einzig die Tatsache, das man wieder für Schlagzeilen gesorgt und auf sich aufmerksam gemacht hat könnten ein Grund sein.
Aber auch darauf könnte man getrost verzichten. Die Leser wissen auch so, wo Zell und Margetshöchheim liegen. Das Ansinnen von Herrn Stark ist vollkommen richtig: Alle an einen Tisch setzen und objektiv diskutieren. OHNE PRESSE!