
Da wo mer vo Bobbmusigg un Babbagei redd, da is Frangn! Un nix g'red, is g'lobt g'nuach! Und: einen netten Zeitgenossen als V'regger zu bezeichnen, ist die beinahe größte Form der Anerkennung. Vier solcher "frängischer V'regger" verschrieben sich einst auf Initiative von Mundart-Autor Wilhelm Wolpert (Hassfurt), sich humorvoll der bisweilen derben, aber nicht minder herzlichen verbalen Ausspruchsform hiesiger Sprache zu widmen. Geboren war damit die "Mundart-Rallye", bei der Initiator Wilhelm Wolpert gemeinsam mit Kabarettist Fredi Breunig (Salz bei Bad Neustadt), Kult-Reporter Wolfgang Reichmann (Bamberg), und "Wengerts-Bäuerle" Günter Stock (Würzburg) im örtlichen Wechsel zeitgleich einen Crash-Kurs geben zur fränkischer Lebensart.
Zustimmendes Nicken als hohes Lob
Nach der erfolgreichen Premiere in der Region vor zwei Jahren tourte das "Franken-Quartett" am Samstagabend erneut durch die Region. Dabei durfte sich das wiederum begeisterte Publikum im Pfarrheim in Greußenheim, der "Mahler-Scheune" in Leinach, in Waldbrunns Haselberghaus und in der "Alten Kirche" in Waldbüttelbrunn den Spiegel vorhalten. Die gemeinsame umgangssprachliche Herkunft von Publikum und Akteuren erleichterte die Konversation. Weil der Franke zumeist stoisch seine Emotionen eher nach Innen lebt, bestätigte so mancher Besucher lediglich durch zustimmendes Nicken, dass er sich in den Äußerungen der Akteure wiederfand.

Gleichwohl wurden allerdings auch kleine, oft entscheidende sprachliche Nuancen in dem zeitweise auch als verpönt geltenden Dialekt deutlich, die aber auf die jeweilige Herkunft der Betreffenden schließen lassen, wie Mundart-Rallye-Gründer Wilhelm Wolpert feststellte. Ob Ober-, Mittel- oder Unterfranken macht es etwa einen gravierenden Unterschied, ob a Bua vo em Madla, em Mädla, oder em Mädle schwärmt. Dennoch durfte an diesem Abend in heimatlichen Gefilden von Jedem so "g'red wärn", wie ihm der Schnabel gewachsen war.
Den poetischen Part dabei übernahm, naheliegend, Mundart-Rallye-Initiator Wilhelm Wolpert höchstpersönlich. Das selbstbewusste Resümee "seinera frängischä G'schichten un G'schichtli" lautete schließlich: "a frängischer Moo steckt en Casanova logger in die Dasch'". Das weibliche Publikum bestätigte diese Aussage jedenfalls mit tosendem Applaus – und der Männerwelt tat's gut.
"Auf 'n Monoloch" beschränkte sich auch "'s Meefränkische Wengerts-Bäuerle" Karl, alias Günter Stock. Der Vertreter des "rhön-fränkischen" Dialekts, Fredi Breunig, fand im Publikum sogleich "Wiederholungstäter", die auch schon die Premiere der Mundart-Rallye in der Region miterlebt hatten. Freilich litt der "frängische Pilot auf Durchflug" bei seinen Zwischenlandungen insbesondere unter der angekündigten Schließung des Klosters Kreuzberg.
Wolfgang Reichmann als "Zwiebeltreter"
Entsprechend seiner Herkunft outete sich das Bamberger Original Wolfgang Reichmann in passendem Outfit als "Zwiebeltreter". Die fränkische Blutsverwandtschaft der Greußenheimer "Zwiewltrater" jedoch verdeutlichte die kleinen feinen Nuancen fränkischer Sprache.
An dieser erneut von Waldbrunns Alt-Bürgermeister Ludwig Götzelmann angestoßenen Wiederholung der Mundart-Rallye konnten die vier Protagonisten und das Publikum das Gerücht widerlegen, wonach es den Frang'n an Humor fehlt. Jedenfalls konnten Akteure und Besucher einen Abend lang genüsslich über sich selbst lachen.