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Würzburg
Mit Gedichten Erinnerungen wecken
Voller Körpereinsatz: Lars Ruppel (kniend) und eine Schülerin führen ein Gedicht mit der 'Weckworte'-Technik vor.
Foto: Theresa Siedler | Voller Körpereinsatz: Lars Ruppel (kniend) und eine Schülerin führen ein Gedicht mit der "Weckworte"-Technik vor.
Bearbeitet von Markus Erhard
 |  aktualisiert: 25.03.2023 02:28 Uhr

Mit seinem Projekt "Weckworte" bringt Poetry-Slammer Lars Ruppel (Berlin) junge Menschen und an Demenz erkrankte Personen auf besondere Weise zusammen: mit Reimen und Gedichten. 21 Schülerinnen der Klasse 8b der Maria-Ward-Schule in Würzburg nahmen an einem Workshop mit Ruppel im Caritas-Seniorenzentrum Sankt Thekla in Würzburg teil und gestalteten im Anschluss eine Vorführung für die Seniorinnen und Senioren. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Ordinariats Würzburg entnommen.

Bevor es losging, informierte Anna Leven, zentrale Praxisanleiterin bei der Caritas-Einrichtungen gGmbH, die Schülerinnen über das Thema Demenz und den Umgang mit Betroffenen. Während des rund dreistündigen Workshops lernten die Schülerinnen, wie man klassische Gedichte wie Schillers "Glocke" oder "Es ist, was es ist, sagt die Liebe" von Erich Fried durch die "Weckworte"-Technik für Menschen mit und ohne demenzielle Erkrankung vorträgt. Im Anschluss trugen die Schülerinnen, moderiert von Ruppel, vor rund 15 Seniorinnen und Senioren ihre Gedichte vor. Heinrich Heines "Loreley" kämmte sich tatsächlich die Haare, während sich der Schiffer dramatisch näherte.

Gegen Lampenfieber und Berührungsängste

Damit sei der Bann gebrochen gewesen und einige Senioren hätten die "Loreley" gesungen. Bei "Mutters Hände" von Kurt Tucholsky habe eine Schülerin reihum den Senioren die Hand gegeben und Strophen spontan so umformuliert, wie sie ihr für die jeweilige Person passend erschienen. Schillers "Lied von der Glocke" oder "Dunkel war’s, der Mond schien helle" hätten viele der an Demenz Erkrankten zum Erstaunen der Schülerinnen auswendig mitgesprochen. 

"Das war sehr schön", freute sich eine Seniorin nach dem Workshop. Für die alten Menschen sei es ein Moment der Erinnerung und Lebensfreude gewesen. „Die Schülerinnen erlebten nicht nur die Kraft der Worte, sondern lernten auch, Lampenfieber wie Berührungsängste gleichermaßen zu überwinden.“ Nach langem Applaus dankte Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen gGmbH, allen Beteiligten und versicherte, dass das Projekt auch in Zukunft weiterlaufen solle.

 
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