Der Münchner Fotograf und Diplom-Geograf Michael Martin möchte die Zuschauerinnen und Zuschauer für die Natur begeistern, möchte aber auch unsere Erde erklären. Die Menschen sollen so verstehen, wie wundervoll, aber auch empfindlich sie sei. "Man schützt nur das, was man schätzt", erklärt Martin.
Kameraausrüstung, Papiere, Zelt, Schlafsack, Isomatte, "sonst nichts" – so bereist er seit 40 Jahren die Welt und berichtet darüber in Vorträgen, Büchern und Fernsehfilmen. Zunächst war er in allen Wüsten der Erde unterwegs, dann in Arktis und Antarktis und erreichte sowohl den Nordpol als auch den Südpol. Mit dem Material seiner Reisen veröffentlichte er dreißig Bildbände und Bücher, hielt etliche Vorträge und produzierte viele TV-Dokumentationen. Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit einer Ehrenmedaille der Royal Geographic Society. Zuletzt erhielt er den Gregor International Calendar Award und den ITB Book Award für sein Lebenswerk.
Die zehn Gesichter der Erde
Im Jahr 2017 begann er mit den weltweiten Reisen für sein bislang größtes Projekt. Es trägt den Namen Terra. Fünf Jahre reiste er dafür mit der Kamera – dem unverzichtbaren Werkzeug seiner Arbeit – um die Welt und fotografierte. Martin fotografierte in der Arktis, im Himalaya, in den Anden, im Südpazifik, in Arabien, im Amazonasbecken, in den Savannen Ostafrikas sowie in der Taiga Sibiriens und den Steppen Zentralasiens. So entstanden zehn Gesichter der Erde. Zehn Naturlandschaften, die unsere Erde repräsentieren. "Fünf sind vor allem durch die Kräfte des Erdinnern, fünf durch das Klima geprägt", fügt Martin an. So reist er mit den Zuschauenden einmal um die Erde und macht zehn Mal Station. Neben faszinierenden Landschaften stellt er auch Tiere, Pflanzen und Kulturen in allen Klimazonen unserer Erde vor.
Michael Martin war immer neugierig und seine Passion für Fotografie und Geografie wurde immer größer. "Das führt automatisch zum Reisen, denn man versteht nur die Welt, wenn man sie sieht", erklärt Martin seine abenteuerlichen Erfahrungen. "Reisen, Fotografieren und Präsentieren wurde so zu meinem Leben."
Der Klimawandel spielt in Martins Projekt eine Rolle
Er beschäftigte sich neben den weltweiten Reisen aber auch mit der Geschichte der Erde, die vor 4,5 Milliarden Jahren im Chaos entstand und sich zu einem Planeten voller Leben und Vielfalt entwickelte. Er macht deutlich, dass die Erde in der Blüte ihrer Entwicklung stand, als der Mensch vor 180.000 Jahren die Bühne des Lebens betrat. Die Menschen begannen sie zu gestalten und inzwischen auch zu zerstören. Auch der Klimawandel spielt eine Rolle im Projekt von Michael Martin. Klimawandel, Artensterben, Urbanisierung und Armut sowie Kulturwandel machen den Eingriff des Menschen deutlich.
Der vielfach ausgezeichnete Fotograf und Diplom-Geograf Michael Martin porträtiert in Terra die Erde, ihre bewegte Geschichte sowie den Einfluss des Menschen auf die Natur. Als Multivision, Bildband und Fernsehserie zeichnet das Projekt das ganz große Bild der Erde. Dieses Porträt können sich Interessierte als Multivision an diesem Freitag, 21. April, um 19 Uhr in der Kulturscheune in Höchberg ansehen.
Der Ausflug wird bei Vulkanen am pazifischen Feuerring Halt machen, bei Korallenriffen in Polynesien, in den Anden, durchs Himalaya-Gebirge, am Ganges vorbei und durchs Rift Valley führen; von extremen Klima- und Lichtverhältnissen an der Arktis, über die Arabische Halbinsel zu kontinentalem Klima in Sibirien. Auch in der mongolischen Steppe und in den Regenwäldern Amazoniens wird ein Halt eingelegt. Terra macht deutlich, was die Menschen verlieren, wenn es ihnen nicht gelingt, den Planeten zu schützen.