Mit der Segnung des Katastrophenschutzlagers ist der letzte Bauabschnitt des Feuerwehrzentrums des Landkreises am Klingholz auch formal beendet. Seine Bewährungsprobe hatte der vier Millionen Euro teure Erweiterungsbau jedoch bereits in der Corona-Zeit hinter sich gebracht. Nach der Werkstatt für Digitalfunk ist das Lager schon die zweite Erweiterung in nur wenigen Jahren. Dabei soll es nun vorerst bleiben. Als oberster Dienstherr stellte Landrat Thomas Eberth bei einer Führung durch das Gebäude fest, dass er keinen weiteren Bedarf für einen Ausbau sehe. Allenfalls die Einrichtung der Berufsfeuerwehr erfordere dies. Er könne jedoch bis auf weiteres im Landkreis keine Notwendigkeit hierfür erkennen.
Mit dem Anbau an das 2008 errichtete Feuerwehrzentrum haben die Ortsfeuerwehren ein zentrales Logistikzentrum erhalten. Es ist für insgesamt 6000 Feuerwehrleute zuständig, die im Haupt- und vor allem im Ehrenamt für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen sollen. Die Atemschutzwerkstatt, die zuvor in Rottendorf untergebracht war, wurde hierher verlegt. Heute werden zirka 500 Atemschutzgeräte betreut und gewartet, repariert und überprüft. Ein Schulungsraum, der 60 Personen fasst, dient der Ausbildung. Erstmals erweitert wurde das Zentrum 2016 um eine Werkstatt für den Digitalfunk. Sie kümmert sich um 1500 Einsatzgeräte.
Gabelstapler zum Verladen schweren Geräts
Das neue Katastrophenschutzlager besteht aus einer Halle und einer beinahe ebenso großen überdachten Verladefläche. Aufbewahrt werden etwa Material für den Hochwasser- und Katastrophenschutz, spezielle Ausrüstung für den Fall eines Chemieunfalls, Ölsperren, Feldbetten, auch zwei Notdächer und aufbewahrt. Derzeit sind hier noch Schutz- und Desinfektionsmittel, die in den Corona-Jahren von hier aus verteilt wurden, gelagert. Gabelstapler stehen bereit, um die oft schweren Geräte zu verladen.
Der Landrat stellte in seiner Ansprache besonders die Synergie-Effekte heraus, die die einzelnen freiwilligen Ortsfeuerwehren entlasten. Die Idee geht zurück auf den früheren Kreisbrandrat Heinz Geißler. Er habe im Kreistag erfolgreich für die zentrale Einrichtung geworben. Der Landrat erinnerte auch daran, dass das insgesamt sechs Millionen Euro teure Großprojekt damals eine "mutige Entscheidung" gewesen sei. Nicht jeder habe dieses für notwendig erachtet. Für ihn ist das zentrale Feuerwehrzentrum ein unverzichtbarer Teil des Katastrophenschutzes. Er erinnerte an die Starkregen am vergangenen Fronleichnamstag, die am südlichen Landkreisrand für heftige Überschwemmungen sorgten: "Wir sind hier nur an haarknapp an einer Katastrophe vorbei".