
"Es lebe der Sport. Er ist gesund und macht uns hort. Er gibt uns Kraft, er gibt uns Schwung." Diese Liedzeile aus Reinhard Fendrichs 1982 veröffentlichtem Gassenhauer ist seit jeher die Maxime des Veitshöchheimers Manfred Roßner. Im Alter von 80 Jahren hat er heuer zum 50. Mal das Sportabzeichen in Gold absolviert.
Im oberfränkischen Münchberg aufgewachsen, hatte Roßner als Kind das Turnen im Turnverein erlernt und in seiner Jugend Erfolge im Mehrkampf erzielt. Während seines vierjährigen Dienstes als Zeitsoldat machte er 1968 an der Bundeswehr-Sportschule in Sonthofen auch den Übungsleiter- und Prüferschein. Nach der Heirat seiner Frau Gabriele im Jahr 1970 zog das Paar 1973 nach Retzbach (Lkr. Main-Spessart) und an Silvester 1978 ins Eigenheim in Veitshöchheim.
1985 gründete er die Leichtathletik-Abteilung bei der TGV
Ab 1981 wirkte Roßner bei der Turngemeinde jahrzehntelang als Übungsleiter der Leichtathleten, für die er 1985 offiziell eine Abteilung gründete. Dieser stand er lange vor, ihr Kassenwart und Delegierter ist er heute noch. Nach seinen Vorstellungen als Fachberater für Leichtathletik wurde im Mai 1990 die von der Gemeinde im Schulzentrum eröffnete Freisportanlage als Kampfbahn Typ C mit überdachter Tribüne, Kraftraum, Zeitmessanlage, Stabhochsprunganlage und vier Hochsprungmatten erstellt. Roßners Ideen fanden auch beim Sportlerstammtisch der Gemeinde Gehör. 1990 gründete er das LAZ Kreis Würzburg mit.
Seit 35 Jahren ist der Idealist alljährlich als Prüfer auch bei der Abnahme des Sportabzeichens vor Ort. Bei den leichtathletischen Übungen achtet er auf eine exakte Ausführung. Roßner sagt: "Es macht mir immer noch Spaß, wenn man jungen Menschen zeigen und Tipps geben kann, wie man es besser macht."
Roßners Rat: Täglich eine Stunde Bewegung und gesunde Ernährung
Der Veitshöchheimer empfindet es als Gnade, dass er heuer mit 80 Jahren trotz eines Krankenhausaufenthaltes das 50. Sportabzeichen geschafft hat. Anderen rät er, sich täglich eine Stunde zu bewegen und auf die Ernährung zu achten. Das komme heute aus seiner Sicht zu kurz. Roßner selbst geht noch jeden zweiten Tag zum Kieser-Training nach Würzburg, um seine Kraft zu erhalten.
Aktiv ist der 80-Jährige auch nach wie vor in der von ihm im April 1983 bei der TG Veitshöchheim gegründeten gemischten Freitagsvolleyballgruppe, deren Training er bis heute leitet. TGV-Ehrenvorsitzender Hermann Muth, selbst von Beginn bei der Freitagsgruppe dabei, charakterisiert Manfred Roßner als ein leuchtendes Beispiel für die Philosophie des Vereins, Sport bis ins hohe Alter anzubieten und auszuüben. Er sei darüber hinaus beseelt vom Ehrenamt, kümmere sich um vieles im Verein.
Engagement auch für das Gemeinwohl
Derzeit setzt sich der vor seinem Ruhestand für die Signaltechnik der Deutschen Bahn tätige Elektroingenieur für bessere LED-Leuchten in den Sporthallen ein. Dem Hausmeister schenkte er am Nikolaustag einen Türstopper für die Eingangstüre zur Vereinsgaststätte wegen der Spuren, die der Türgriff am Backsteinmauerwerk hinterlassen hat.
Der sich noch immer voller Elan fühlende Athlet engagiert sich aber nicht nur in der TGV für seine Mitmenschen. Roßner übt auch das Amt des zweiten Vorsitzenden der Unabhängige Wähler Gemeinschaft (U.W.G). Veitshöchheim aus, die er 1986 mitgegründet hat. Denn neben dem Sport, so sagt er, liege ihm auch das Gemeinwohl am Herzen. So meldet er sich stets bei den Bürgerversammlungen zu Wort, um ein Anliegen zur Verbesserung der Lebensqualität im Ort vorzubringen.