zurück
Missio-Mitarbeiter im Porträt: Als Kinderärztin in Mwanza/Tansania
Redaktion
 |  aktualisiert: 12.12.2012 12:06 Uhr

Missio-Mitarbeiter im Porträt

Antke Züchner

, 48 Jahre alt und ledig, ist

Kinderärztin mit Schwerpunkt Kinderkardiologie. Ihr Arbeitsort: das Bugando-Hospital im tansanischen Mwanza. Seit 2009 ist Antke Züchner für das Missionsärztliche Institut im Einsatz. Mwanza ist ihre zweite Auslandsstation nach Bethlehem, wo sie zwischen 2004 und 2007 tätig war. Ihre geplante Rückkehr nach Würzburg

:

2014/15.

Was mich an meiner Arbeit in Afrika besonders fasziniert

Selbstständiges Arbeiten und die Gestaltungsfreiheit, eigene Projekte zu entwickeln, Netzwerke aufzubauen, auch über Landesgrenzen hinaus. Erleben zu dürfen, wie ganz langsam etwas heranwächst. Die Dankbarkeit der Eltern für jegliche Art der Zuwendung, auch wenn man manchmal gar nicht viel helfen kann.

Was für mich die größte Herausforderung ist

Angesichts der oftmals vielen und komplexen Probleme, der schwerkranken Kinder, des Mangels an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten die innere Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, die kleinen Schritte nach vorne und jedes einzelne Erfolgserlebnis wahrzunehmen und sich daran zu erfreuen.

Was ich von Deutschland und/oder Würzburg vermisse

Neben den persönlichen Kontakten zur Familie und den Freunden vermisse ich am meisten die vielseitigen kulturellen Angebote daheim – mal ein schönes Konzert oder eine interessante Ausstellung besuchen zu können oder eine ausgedehnte Fahrradtour zu machen.

Was meinen meinen Einsatz in Mwanza/Tansania ausmacht

Seit fast drei Jahren arbeite ich als Kinderärztin im Bugando Medical Centre (BMC), dem zweitgrößten Hospital in Tansania, das als Lehrkrankenhaus und als Verlegungszentrum für den gesamten Nordwesten Tansanias (Einzugsgebiet 13 Millionen Menschen) dient. Als Oberärztin bin ich für die Neugeborenen-Intensivstation sowie die Herzsprechstunde zuständig. Das Unterrichten von Medizinstudenten und Assistenzärzten bestimmt den Arbeitsalltag.

Neben den schmerzlichen Erfahrungen einer viel zu hohen Kindersterblichkeit gibt es zum Glück ermutigende Erlebnisse wie dieses: Nachdem ich mit einem Kollegen einen mehrtägigen Kurs über Erstversorgung von Früh- und Neugeborenen für Assistenzärzte und Hebammen abgehalten hatte, wurde eine junge Kollegin in den Kreißsaal gerufen, um dort ein winzig kleines Frühgeborenes von 900 Gramm nach Kaiserschnitt-Entbindung zu versorgen. Dies gelang ihr so gut, dass sich der kleine Junge problemlos entwickelte und sechs Wochen später mit einem Gewicht von 1400 Gramm nach Hause entlassen werden konnte. Die Mutter kam wöchentlich zu Nachkontrollen und versäumte es zur Freude des Teams kein einziges Mal, auf unserer Station vorbeizukommen, um ihren kleinen Sohn vorzuzeigen, der weiterhin kräftig zunahm und sich prächtig entwickelte.

Oftmals braucht die tägliche Arbeit viel Ausdauer, Geduld und Kraft, aber immer wieder erfahre ich zur rechten Zeit Mut machende Erfolge. Darf erleben, wie ein kritisch krankes Kind fast unerwartet überlebt und wieder lachen kann. Werde überwältigt von der Dankbarkeit mancher Eltern oder bekomme ein Lob von den Studenten für meinen Unterricht. Das sind die Momente, die für vieles entschädigen und mich befähigen, mit Freude weiter zu machen. Text: Antke Züchner

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Frühgeborene
Kinderkardiologie
Kindersterblichkeit
Kinderärzte
Neugeborene
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top