Ist ein guter fränkischer Silvaner reif fürs Museum? Absolut, findet Markus Blume (CSU), nach eigener Definition nicht nur für Wissenschaft und Kunst in Bayern zuständig, sondern auch "Minister für Genuss". Schließlich sei es "hohe Kunst" einen guten Wein zu machen, lobt Blume: "Und der fränkische Silvaner ist zweifellos Kulturgut im besten Sinne des Wortes."
Doch natürlich wäre es viel zu schade, eine gute Flasche Wein im Museum nur anzuschauen - weshalb der Museumswein in Bayern seit 23 Jahren jährlich neu ausgewählt und dann bei Veranstaltungen in staatlichen Museen ausgeschenkt und in Museumsshops verkauft wird.
Damit man den besonderen Wein auch gleich erkennt, wirbt in diesem Jahr das "Ochsenfurter Lüsterweibchen" auf dem speziellen Etikett: Die Dame schmückt einen repräsentativen Leuchter von Tilman Riemenschneider, der einst im Ochsenfurter Rathaus hing und heute im Museum für Franken in Würzburg ausgestellt ist.
Vier Silvaner wurden in diesem Jahr aus 28 Bewerbern ausgewählt - per Blindverkostung von einer Jury aus den staatlichen Museen und aus Blumes Ministerium: Ein 2023 "Silvaner von den Bergen" vom Weingut Bickel-Stumpf aus Frickenhausen (Lkr. Würzburg). Ein 2023 "Nordheim Silvaner" vom Weingut Waldemar Braun aus Nordheim (Lkr. Kitzingen). Ein 2023 Silvaner "Unsere Exoten" vom Weingut Clemens Fröhlich aus Escherndorf (Lkr. Kitzingen). Und ein 2023 "Würzburger Silvaner" vom Weingut Bürgerspital in Würzburg.
Winzer: Auszeichnungen sind wichtig
"Solche Auszeichnungen sind wichtig, um zu wissen: Wir sind auf dem richtigen Weg", freut sich Winzer Clemens Fröhlich bei der Präsentation in der Münchner Glyptothek. "Einen Museumswein zu stellen, hat einen hohen Stellenwert für uns", findet auch Patrick Braun. "Das ist natürlich ein Image-Gewinn", glaubt auch Winzerin Manuela Stumpf – und vielleicht auch ein "Türöffner" zu neuen Kunden. Gerade in München, wo immer noch oft lieber ein "Pinot Grigio" aus Italien als ein Silvaner aus Franken bestellt wird.