Bei einer Summe von rund 4,65 Millionen Euro kann man nicht mehr von Peanuts sprechen. "Die Kosten sind erschreckend", meinte dann auch Gollhofens Bürgermeister Heinrich Klein. Auch wenn es für den abwassertechnischen Anschluss des Ortsteils Gollachostheim an Gollhofen und den der Gemeinde an die Kläranlage Ippesheim rund 2,25 Millionen Euro an Zuwendungen gibt.
Nach Jahren der Planung gibt es für die Gemeinde nur diese Richtung. "Wir können jetzt nicht mehr zurück", verdeutlichte der Bürgermeister. Jetzt geht es in die Ausschreibung der Arbeiten und dann in den Bau. Mit den weiteren dazu nötigen Leistungen beauftragte der Gemeinderat das Ingenieurbüro b-a-u. Diplom-Ingenieur Ulf-Holger Horwath hatte den Mitgliedern des Gemeinderats zuvor eine Entwurfsplanung und die Kostenberechnung dazu vorgestellt. Jetzt gilt es noch, den Zuwendungsbescheid und die wasserrechtliche Genehmigung abzuwarten.
3750 Meter lang wird der neue Verbundkanal zwischen Gollachostheim und Gollhofen. Dabei müssen nicht nur Gollach und Holzbach unterquert werden, sondern auch unter der Fernwasserleitung geht es hindurch sowie unter der Autobahn und der Kreisstraße. Laut Horwath soll alles im Spülbohrverfahren verlegt werden, Start und Zielgruben sollen im Abstand von 130 bis 140 Meter errichtet werden.
In Gollachostheim wird auf dem Gelände der derzeitigen Kläranlage aus dem Absetzbecken künftig ein Regenklärbecken. Errichtet wird auch eine pneumatische Förderstation, damit immer ein Luft-Wassergemisch in der Leitung ist.
Von Gollhofen wird das Schmutzwasser aus Gollachostheim zusammen mit dem aus Gollhofen mit 14 Litern/Sekunde zur Kläranlage Ippesheim gepumpt. Gequert werden müssen Bundes- und Staatsstraße, bevor die Leitung parallel der Bahn bis zum Freispiegelkanal des Zweckverbandgebiets GollIpp geleitet wird.
Die genaue Höhe der Förderung steht noch nicht endgültig fest. Dies hängt zum einen von dem Ergebnis der Ausschreibung ab. Zum anderen könnte es sein, dass die Gemeinde aufgrund der großen Investitionen auch in die höhere Förderstufe rutscht.
Was mit den später nicht mehr benötigten Schönungsteichen geschieht, da will die Gemeinde eine einheitliche Lösung finden. Horwath brachte als Möglichkeit ein Biotop ins Spiel. In Gollhofen könnte dort auch das Regenwasser aus einem zukünftigen Baugebiet eingeleitet werden.
Um beim Thema Abwasser zu bleiben: Der Gemeinderat diskutierte auch über die Abwassergebühr für die nächsten vier Jahre. Hier hat die Kalkulation ergeben, dass es bei den bisherigen 3,90 Euro pro Kubikmeter bleiben kann. Die Grundgebühr bleibt bei 35 Euro.
Anders sieht es jedoch beim Wasserpreis aus. Da die Fernwasserversorgung Franken den Bezugspreis um 15 Cent erhöht hat und in den vergangenen Jahren ein Defizit von 33 000 Euro entstanden ist, wird der Wasserpreis ab Januar von 1,40 auf 1,75 Euro netto erhöht. Der Bruttopreis beträgt damit 1,87 Euro, die Grundgebühr bleibt bei 37,45 Euro.