Die Instandsetzung des Schwesternhauses und Arkadenbaus in der Spitalgasse 18 in Ochsenfurt wird mit 1,11 Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler in München bekannt.
„Das Ochsenfurter Spital ist als mehrteilige Anlage mit Arkadenbau, Schwesternhaus und Spitalkirche noch vollständig erhalten und damit ein wertvolles Zeitzeugnis für den spätmittelalterlichen Hospitalbau. Aufgrund der authentischen Überlieferung ist der Komplex von überregionaler Bedeutung. Ich freue mich daher sehr, dass wir dieses Baudenkmal mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds unterstützen können“, wird Sibler in einer Mitteilung seines Ministeriums zitiert.
„Ein bedeutendes Denkmal wird so für künftige Generationen bewahrt“, ergänzt Generalkonservator Prof. Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.
Das Ochsenfurter Spital liegt im Norden der Stadt und grenzt unmittelbar an die Stadtbefestigung. Der um einen rechteckigen Hof gruppierte Komplex besteht – neben der Kirche – aus dem sogenannten Arkadenbau und dem Schwesternhaus. Ersterer ist als massives Erdgeschoss mit einem Fachwerkaufsatz erbaut. Drei weit gespannte Arkaden öffnen sich zum Hof, darüber erschließt ein Laubengang die früheren Krankenzimmer. Ein steiles Sparrendach mit zweifach liegendem Stuhl überfängt den langgezogenen Bau. Der im rechten Winkel dazu angefügte Schwesternbau ist als zweigeschossiger Massivbau mit einem Volutengiebel im Stil der Renaissance errichtet. Das Obergeschoss ist durch Fenster mit der südlich anschließenden Spitalkirche verbunden, sodass die Kranken an den Gottesdiensten teilnehmen konnten. Das weit gespannte Dachwerk ist ebenfalls als zweifach liegender Stuhl aufgeschlagen. Die Sanierungsmaßnahmen umfassen die zimmermannsmäßige Reparatur der Fach- und Dachwerke. Die historische Ausstattung, bestehend aus Fenstern, Türen, Holzböden, Lambries sowie Stuckdecken wird zudem sorgfältig restauriert. Eigentümerin des Baudenkmals ist die Stadt Ochsenfurt.