Stadt und Landkreis Würzburg starten ab Herbst einen fünfjährigen Prozess, in dem sie sich untereinander und mit den Bürgern digital noch besser vernetzen wollen und gemeinsam diverse smarte Projekte angehen. „stadt.land.smart“ ist die Überschrift des Gewinner-Konzepts, mit dem sich die beteiligten Kooperationspartner um eine Förderung im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities beworben haben, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung.
Das Bundesinnenministerium wählte für die diesjährige Ausschreibung den Fokus „#Gemeinsam aus der Krise: Raum für die Zukunft“. In der dritten Staffel der Modelprojekte Smart Cities konnte das Stadt.Land.Smart-Team (SLS) um Klaus Walther, Fachbereichsleiter Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing, den Zuschlag holen. Eine fokussierte Bewerbung und das Herausstellen der Synergieeffekte mit dem Landkreis überzeugten die Jury.
Region Würzburg wird bundesweites Vorbild
Alle Projekte von stadt.land.smart werden darauf abzielen, „Menschlich aus der Krise“ zu kommen, also den Dialog mit der Bürgerschaft aufrecht zu erhalten – gerade auch mit benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Es gilt, die soziale Resilienz – die soziale Widerstandskraft – zu stärken. Mit digitalen als auch mit analogen Angeboten soll sichergestellt werden, dass allen Mitbürgern der Zugang zu nutzerfreundlichen Angeboten ermöglicht wird. Von der Nachbarschaftshilfe bis zu Leihgeräten gibt es viele Ideen und Bausteine, die nun zu einem Konzept ausgearbeitet werden müssen.
„Die Region um die Single-Hauptstadt Würzburg möchte in fünf Jahren ein Spezialist in der Prävention von Vereinsamung werden“, wird Oberbürgermeister Christian Schuchardt in der Mitteilung zitiert. Aufgrund der Skalierbarkeit der Projekte könnten dann auch andere Kommunen mit ähnlicher Problemstellung sowohl von den Erfahrungswerten als auch von den konkreten Anwendungen profitieren.
Landrat Thomas Eberth sieht die Zusammenarbeit als wichtigen Impuls: „Es sollen viele Zukunftsthemen bearbeitet werden, die die Bürgergesellschaft, das ehrenamtliche Engagement und damit das Leben der Bürger insgesamt smarter machen.“
Erst die Strategie, dann die Umsetzung
Der gesamte Finanzrahmen des Projekts wird voraussichtlich bei rund 16 Millionen Euro liegen. Rund zwei Drittel davon (rund 11 Millionen Euro) werden nun der Stadt zugeordnet sein, ein Drittel dem Landkreis (rund 5 Millionen Euro). Die Eigenmittelquote liegt bei 35 Prozent – die Stadt wird demnach, verteilt auf fünf Haushalte, rund 4 Millionen Euro finanzieren. Der Landkreis legt noch einmal rund zwei Millionen Euro oben drauf.
Konkrete erste Schritte konzentrieren sich in den nächsten Wochen auf die Zusammenstellung des nun zu verstärkenden stadt.land.smart-Teams. Weiter soll eine gemeinsame Kommunikationsstruktur aufgebaut und Details für die Strategiephase geplant werden, in welcher auch die Bürger einbezogen werden sollen. Nach dieser zwölfmonatigen Strategiephase, in der Maßnahmen erarbeitet werden, geht es in eine vierjährige Umsetzungsphase.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.wuerzburg.de/stadt-land-smart