Mit dem offiziellen Spatenstich wurde am Dienstagvormittag mit dem Bau der Praxis für Strahlentherapie Mainfranken im Veitshöchheimer Gewerbegebiet begonnen, coronabedingt nur im kleinen Kreis mit Bauherrnschaft, Architekt, Bauunternehmer und Landrat Thomas Eberth. Der Neubau ist ein Gemeinschaftsprojekt Radio-Onkologie-Netzwerk GmbH (RON) mit Sitz in Aalen und Dr. Kosalarajah Paheenthararajah, der sich beim Spatenstich sehr erfreut zeigte, als neuer niedergelassener Facharzt für Strahlentherapie in Veitshöchheim tätig zu werden.
In den zweigeschossigen Praxisneubau investiert die Bauherrngemeinschaft acht Millionen Euro. Davon entfallen jeweils die Hälfte auf Bauwerk und Technik. Mit einem hochmodernen Linearbeschleuniger und einem High-End-Computertomographen der jüngsten Generation kann Paheenthararajah nach seinen Worten millimetergenaue Hochpräzisionsstrahlentherapien durchführen, die denen der Unikliniken gleichen. So könne er selbst komplexeste Tumorerkrankungen hochpräzise, effizient, schonend und schnell behandeln.
Einsatz auch bei chronischen Erkrankungen
Aber nicht nur im Kampf gegen bösartige Tumoren setzt Paheenthararajah Strahlen ein. Auch bei gutartigen Erkrankungen, insbesondere des Bewegungsapparates, sowie chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Arthrose, Schulterschmerzen, Tennisellenbogen oder Fersensporn, bei denen andere Therapieverfahren nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben, können nach seinen Worten mit einer niedrig dosierten Strahlentherapie häufig erfolgreich und praktisch nebenwirkungsfrei therapiert werden.
Der 38-jährige Rheinländer, der seine Strahlenfacharztausbildung an der Uni Münster absolvierte, dann als Oberarzt fünf Jahre im Uniklinikum Bielefeld und zuletzt im Uniklinikum Köln wirkte, sagte, für den Standort Veitshöchheim gebe es gute Gründe. Neben der guten Lage und Verkehrsanbindung sei eine barrierefreie Zufahrt sichergestellt, es gebe viele kostenlose Parkplätze direkt vor dem Haus und er habe gespürt, hier willkommen zu sein.
15 Arbeitsplätze werden geschaffen
Die für das zweite Quartal 2021 geplante Fertigstellung der zweigeschossigen Praxis für Strahlentherapie Mainfranken schließt laut Landrat Thomas Eberth eine medizinische Versorgungslücke in der strahlentherapeutischen Behandlung von Krebs- und Schmerzpatienten im Landkreis Würzburg und schafft 15 Arbeitsplätze.
Eberth sagte beim Spatenstich: "Wir als Landkreis Würzburg sind für jede Ergänzung der heimatnahen medizinischen Patientenversorgung sehr dankbar und freuen uns, auch wenn sie in Gewerbegebiete kommt." Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass im Interesse der Einwohner im nordwestlichen Landkreis auch die von Andrea Mehlig anvisierten anderen Dienstleistungen ihres Gesundheitszentrums realisiert werden können.
Als zweiten Bauabschnitt plant nämlich die Inhaberin und Geschäftsführerin des Veitshöchheimer Maincenter-Marktes Andrea Mehlig mit Baubeginn im Frühjahr 2021 ein Ärztezentrum mit acht bis zwölf noch variabel planbaren Praxisflächen, für die sie noch Mieter auch im Bereich der Physiotherapie sucht. Im Erdgeschoss soll ein 1200 Quadratmeter großes Sportstudio mit ganzheitlichen Kursangeboten und einer Saunaanlage entstehen. Mehlig schätzt das Investitionsvolumen des zweiten Bauabschnittes auf fünf Millionen Euro.
Hierzu hatte Mehlig, unterstützt von ihrem Lebensgefährten André Benkert, von der Gemeinde ein 9000 Quadratmeter großes Baugrundstück erworben und dann für den Neubau der Strahlentherapie-Praxis eine Teilfläche von 3000 Quadratmeter veräußert.