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WÜRZBURG
Millionen für Würzburger Forscher
Sara Buson
Foto: Elisa Mortin | Sara Buson
Bearbeitet von Frank Kupke
 |  aktualisiert: 10.09.2020 02:10 Uhr

Gleich zwei Wissenschaftler der Universität Würzburg erhalten hochdotierte Förderungen. Sie bekommen jeweils einen der mit rund 1,5 Millionen Euro dotierten ERC Starting Grants des Europäischen Forschungsrats. Dies teilt die Universität Würzburg mit. Gefördert wird zum einen die Astrophysikerin Sara Buson. Sie will mit dem Fördergeld in den kommenden fünf Jahren die sogenannten „Monster des Universums“ erforschen. Blazare, die mit unvorstellbarer Energie Partikel ausstoßen. Zum anderen erhält die Förderung der Chemiker Crispin Lichtenberg, der das Potenzial neuartiger chemischer Verbindungen, basierend auf dem Element Bismut, erforscht.

Von der Nasa nach Würzburg

Die Astrophysikerin Sara Buson will „Monster des Universums“ erforschen – Blazare, die mit unvorstellbarer Energie Partikel ausstoßen. Für dieses Projekt erhält sie 1,5 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat. „Bis heute gibt es jedoch weder ein konsistentes Bild für den physikalischen Mechanismus noch einen theoretischen Rahmen, der in der Lage wäre, die Gesamtheit der verfügbaren Multimessenger-Beobachtungen überzeugend zu erklären“, sagt Juniorprofessorin Sara Buson. Die Würzburger Astrophysikerin hat sich nun ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie möchte die erste systematische Multimessenger-Studie für Blazare durchführen. Sara Buson, Jahrgang 1979, hat an der Universität Padua Astrophysik studiert und dort auch promoviert. 2015 erhielt sie ein Postdoc-Stipendium der Nasa. Sie zog in die USA und trat in das Goddard Space Flight Center der Nasa in Greenbelt, Maryland, ein. 2018 wechselte sie von der Nasa an die JMU, wo sie eine Juniorprofessur für Hochenergie-Astrophysik am Lehrstuhl für Astronomie innehat.

Das Element Bismut im Zentrum

Der Chemiker Crispin Lichtenberg will mit der Förderung das Potenzial neuartiger chemischer Verbindungen erforschen. Im Zentrum steht hierbei das Element Bismut. Der Chemiker forscht und lehrt als Privatdozent an der Fakultät für Chemie und Pharmazie. Lichtenberg will in den kommenden fünf Jahren das Wissen über Bismut und seine Verbindungen um ein gutes Stück vergrößern. „Wir sind auf der Suche nach neuen Verbindungen mit spannenden Eigenschaften, die sich für bestimmte chemische Reaktionen gut nutzen lassen“, so Lichtenberg. Eine Klasse von Reaktionen, denen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden soll, fällt in den Bereich der sogenannten Radikalchemie. Ihr Charakteristikum sind die Anwesenheit ungepaarter Elektronen und die damit einhergehende vielfach eingeschränkte Beherrschbarkeit der Syntheseprozesse. Die anvisierten Bismutverbindungen könnten helfen, dieses Problem zu lösen. Lichtenberg hat Chemie in Marburg und Cambridge studiert. Er promovierte 2013 an der RWTH Aachen unter Anleitung von Jun Okuda. Seit 2016 verfolgt er seine eigenständigen Forschungsarbeiten im Umfeld von Professor Holger Braunschweig, ausgestattet mit einem Liebig-Stipendium des Fonds der Chemischen Industrie. Seit Anfang 2020 ist er habilitiert und als Privatdozent an der Fakultät für Chemie und Pharmazie tätig. (kup)

 
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