Hoher Besuch bei der Firma Strätz Medizintechnik: Der Gouverneur des mexikanischen Bundesstaates Hidalgo, Francisco Olivera Ruiz, dem Land der indianischen Tolteken, stattete dem mittelständischen Unternehmen einen Besuch ab. Mit dabei der Finanzminister und die Gesundheitsministerin des 2,6 Millionen Einwohner großen Gebiets nahe Mexiko Stadt.
Seit nunmehr drei Jahren bestehen enge Kontakte von Estenfeld in die mittelmexikanische Provinz. Drei kleinere Krankenhäuser in entlegenen Gebirgsregionen sind mit ausgemusterter Medizintechnik, die die Firma Strätz für den Einsatz in Mexiko aufbereitet hat, ausgestattet. Die oft noch tadellosen Geräte wurden von Ärzten aus der Region gespendet. „Nicht um weitere Hilfe zu bitten, sondern um Danke zu sagen“, seien sie gekommen, betonte denn auch der mexikanische Politiker.
In seinem Bericht zeichnete der Gouverneur ein Bild Hidalgos, das den mexikanischen Bundesstaat darstellt als eine Region zwischen modernem Wirtschaftsstandort und zurückgebliebenem Entwicklungsort. Zwar wirbt der Gouverneur auf seiner Deutschlandreise um eine Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen in einer neu eingerichteten „Stadt des Wissens“ und verweist dabei stolz auf die vielen gut ausgebildeten Fachkräfte. Andererseits gibt es in der gebirgigen Region nach wie vor entlegene Dörfer, die ohne Zugang zu einer Gesundheitsversorgung sind. Noch immer betrifft dies 17 Prozent der Bevölkerung. Die meisten gehören zur indianischen Urbevölkerung. Im Durchschnitt kommen auf 1000 Menschen gerade einmal 0,5 Krankenhaus-Betten. Noch immer gibt es Kinder, die an vergleichsweise harmlosen Durchfallerkrankungen sterben. Hinzu kommt, dass die Region eine der am stärksten durch Umweltbelastung betroffenen Gebiete der Welt ist – durch eine große Raffinerie, ein großes Heizkraftwerk und Zementwerke. Außerdem gelangt ein Großteil des Abwassers aus der Metropole Mexiko-Stadt in die kleine Provinz.
Strätz-Geschäftsführer Thomas Neundörfer hatte erstmals im Sommer Ärzte um ihre ausgemusterten Altgeräte gebeten. „Die Bereitschaft der Ärzte ist groß, wenn sie wissen, dass die Geräte auch wirklich ankommen.“ Allerdings sprach er auch Probleme an. So gebe es Unstimmigkeiten mit dem mexikanischen Zoll.
Aufmerksam geworden auf die Region ist Neunhöfer über den Würzburger Verein Copal und den Arzt Rainer Rosenbaum, der lange für die Vereinten Nationen als Berater in der Entwicklungsarbeit tätig war. Oberstes Prinzip des Vereins ist es, den Ärmsten der Armen in Lateinamerika Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten.