
Rund um Würzburg ist bald ein Flugzeug mit auffälliger Flugroute zu beobachten. Die Stadtwerke Würzburg AG möchte damit das geothermische Potenzial für Würzburg prüfen.
Zu diesem Zweck erfolgen Anfang/Mitte März für rund 20 Tage gravimetrische und magnetometrische Untersuchungen der Region aus der Luft. Das teilt die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind.
Im Juli 2023 wurde die Wärmleitplanung für das gesamte Stadtgebiet beauftragt und damit ein wichtiger Schritt hin zu einer ökonomischen und klimafreundlichen Zukunft gemacht. Zu den Planungen gehört neben der Steigerung der Effizienz bei der Energieerzeugung auch der Einsatz erneuerbarer Wärme- und Abwärmequellen – Erdwärme könnte dabei eine Möglichkeit für klimafreundliche Wärmeversorgung sein.
Geothermie nutzt natürliche Wärme im Untergrund
Die sogenannte Geothermie nutzt die natürliche Wärme im Untergrund als Energiequelle. Diese Wärme wird mittels eines Mediums, zum Beispiel Wasser, an die Oberfläche gebracht. Die Tochtergesellschaft Stadtwerke Würzburg AG möchte das geothermische Potenzial für Würzburg mit Überfliegungen, sogenannten FTG (airborne full tensor gradiometry), untersuchen. Dabei werden mit geophysikalischen Messmethoden Daten gesammelt und eine Karte mit Gesteinsinformationen erstellt.
Um Synergien zu nutzen, wird die Gravimetrie mittels eines Flugzeugs in einer Kooperation mit der N-Ergie AG, Nürnberg durchgeführt. Beauftragt wurde nach einer europaweiten Ausschreibung die Firma Bell Geospace mit Sitz in Edinburgh, Schottland. Die Überflüge werden in einem Rechteckgebiet mit den Eckpunkten Hammelburg, Wertheim, Creglingen und Geiselwind stattfinden. In einer niedrigen Flughöhe von 300 Metern wird ein engmaschiges Gitternetz beflogen. Damit ergeben sich für Würzburg rund 2100 Kilometer Gesamtlinienlänge.
Methode hinterlässt keine Flurschäden
Diese Methode ist schnell und effizient, eignet sich auch für schwieriges Terrain und hinterlässt keine Flurschäden. Bei der Maschine handelt es sich um eine Basler (DC3-TP67) – eine modifizierte Version der Douglas DC-3.
Im Anschluss an die Messungen werden Bell Geospace und Geologen die Daten bewerten, um letztendlich ein Modell des Untergrunds erstellen zu können. Die Firma Bell Geospace wird den Flughafen Giebelstadt als Basis nutzen und von dort aus den Würzburger Raum befliegen, wie auch den Nürnberger Raum für N-Ergie.
Aktuelle Informationen und Zeitpläne sowie die Live-Flugzeugposition können über www.wvv.de/waermewende/geothermie oder die WVV-Social Media-Seiten abgerufen werden.