
Hinter Ludwig Blank liegen 70 Jahre als Mesner in der Kirche St. Michael in dem kleinen Büttharder Ortsteil. Für dieses außergewöhnliche Engagement ehrte ihn Diözesanleiter Wilhelm Karg seitens des Mesnerverbands mit einer Medaille und einer Urkunde.
Im Anschluss an den sonntäglichen Gottesdienst, den Pfarrvikar Bernward Hofmann gehalten hatte, würdigte nicht nur die Geistliche den Einsatz und die Zuverlässigkeit des, wie er sagte "Urgesteins der Gaurettersheimer Kirche". Mit Dank, Anerkennung und herzlichen Worten sparte auch Pfarrgemeinderatsvorsitzender Jürgen Düchs nicht. Wie er ausführte, übernahm Ludwig Blank im Alter von 13 Jahren den Mesnerdienst. Laut der Anekdote, die die Kirchenbesucher zum Schmunzeln brachte, kam der "kleine Ludwig" zu dieser Ehre, weil sein Vorgänger gerne und viel geschnupft und dem damaligen Geistlichen diese "Sauerei" nicht gepasst hatte.
Während der junge Mesner zunächst sonntags den kirchlichen Dienst verrichtete, war es bei den Werktagsgottesdiensten seine Oma, die das Amt ausführte. Laut Jürgen Düchs, der zurückschaute auf die vergangenen sieben Jahrzehnte, diente der heute 82-Jährige während seiner Zeit als Mesner sechs verschiedenen Seelsorgern. Hinzu kommen noch zahlreiche Ruhestandsgeistliche, Kaplane und Aushilfspfarrer.
Viele Aufgaben bei unzähligen Anlässen
Bei unzähligen Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen, die Ludwig Blank begleitete, war er so, Jürgen Düchs, immer der Erste und stets der Letzte im Gotteshaus. Das Läuten der Glocken, die Kirche täglich auf- und zuschließen, dem Pfarrer beim Anziehen helfen, für Nachschub des Messweins sowie der Hostien und Kerzen sorgen, das sind nur einige der Aufgaben, die der Mesner erfüllte.
Jürgen Düchs erinnerte auch daran, dass es für den Landwirt Ludwig Blank in früheren Jahren zeitlich eng wurde zwischen seinem kirchlichen Dienst und der Stallarbeit – zunächst mit Kühen und später bei der Aufzucht von Jungbullen. Zudem ging er jahrzehntelang auch als Zimmermann auf die Arbeit.
Auch Ehefrau Thekla hilft tatkräftig mit
Unterstützung bei seinem kirchlichen Einsatz bekommt der Mesner von seiner Frau Thekla. "Eigentlich haben wir ein Mesnerehepaar", sagte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende im Hinblick auf all die Aufgaben, die Thekla Blank erledigt. So sorgt sie neben ihrer Tätigkeit als Lektorin seit langem um den Blumenschmuck in der Kirche ebenso wie um die Sauberkeit der Pfarrer- und Ministrantenkleidung. Und wie Jürgen Düchs unter dem Beifall der Kirchenbesucher sagte: "Das Beste daran ist, die Familie Blank hört nicht auf mit ihrem ehrenamtlichen kirchlichen Dienst: sie machen weiter."
Den Glückwünschen des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden schlossen sich auch die Kirchenpfleger Edwin Kreußer und Martin Weidner an.