Ein Winzermeister vom Untermain, Niklas Heger aus Erlenbach am Main, hat den Meisterpreis der Weinbruderschaft Franken für das beste Meisterprojekt erhalten. Er stellte sein Projekt vor und Bruderschaftsmeister Peter Schwappach überreichte den mit 500 Euro dotierten Preis zum siebten Mal an einen Jungwinzer der Technikerschule für Weinbau an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Diese und folgende Infos sind einer Pressemitteilung der Weinbruderschaft entnommen.
Heger hat im Rahmen seiner Fortbildung zum Winzermeister über ein Jahr hinweg in Weinberg und Keller an seinem Meisterprojekt gearbeitet. Unter dem Thema "Erzeugung von vier Riesling-Weinen durch differenzierte Bewirtschaftung der Laubwand" hatte er in einem Weinberg geprüft, wie durch unterschiedliche Gestaltung der Laubwand und Traubenstruktur die Gesundheit der Trauben beeinflusst wird. Dazu wurde der Rebschnitt, die Anzahl der Triebe und die Zahl der Trauben pro Quadratmeter zunächst konstant gehalten, später aber unterschiedlich stark in der Traubenzone entblättert sowie ein Pflanzenhormon eingesetzt, mit dem die Trauben weniger kompakt werden sollen. Außerdem wurden in der vierten Variante alle Trauben halbiert, um so Fäulnisbildung zu verhindern. Aus den später geernteten Trauben der Varianten entstanden insgesamt vier verschiedene Weine.
Schwappach lobte den Aufwand des Jungwinzers vom Untermain: "Durch Ihre umfangreichen Boniturarbeiten im Weinberg konnten Sie die bei der Ernte festgestellten Unterschiede in den vier Varianten sehr gut erklären. So sind dann letztendlich vier deutlich unterscheidbare Weine entstanden."
Für die Meisterprüfung müssen die Meisteranwärter ein Jahr lang ein eigenes Projekt bearbeiten. Dabei geht es darum, das erworbene Wissen und eigene Vorstellungen über die Weinerzeugung praktisch umzusetzen, angefangen im Weinberg bis hin zum fertigen Wein.