Was wir diese Woche machen? Wir beginnen mal mit einer kniffligen Preisfrage. Was hat Würzburg mit Elsenfeld, Hussenhofen, Gersthofen, Rodalben und Dudweiler gemeinsam? Ganz einfach. Diese Orte und Ortsteile haben alle eine Mozartschule.
Und im Gegensatz zu Würzburg offenbar keine Probleme damit. Von einem Bürgerentscheid in Elsenfeld, Hussenhofen, Gersthofen, Rodalben und Dudweiler ist jedenfalls nichts bekannt. Die Mozartschule von Hussenhofen, das – falls es jemanden interessiert – ein Ortsteil von Schwäbisch Gmünd im Tal der Rems ist und im Norden an Herlikofen grenzt, hat übrigens das schöne Motto „Stärken stärken – Schwächen schwächen“.
Auch beim Gezerre um Erhalt oder Abriss der Würzburger Mozartschule haben Beteiligte anscheinend eine Schwäche für Stärke. Für die Art von Stärke, die zusammen mit Zucker, Salz und Milch verrührt wird. Raus kommt dabei ein Pudding, dem Christine Bötsch zu neuer Popularität verholfen hat.
Weil sich die SPD jetzt erst dazu durchgerungen hat, lieber das komplette Gebäude statt nur einen Teil stehen lassen zu wollen, merkte die CSU-Fraktionschefin an, es sei schwieriger mit den Sozialdemokraten Politik zu machen als einen Pudding an die Wand zu nageln. Interessant, auf diese Weise zu erfahren, was Frau Bötsch so in ihrer Küche treibt.
Ihre Kollegen von der FWG-Fraktion bevorzugen statt Pudding lieber Mozartkugeln. Die Freien Wähler werben für das Ratsbegehren zur Bebauung des Areals von Mozartschule und Faulhaber-Platz mit dem Flyer „Geben sie dem alten MOZ die Kugel“ – verdeutlicht mit dem Komponisten-Konterfei als Abrisskugel. Etliche Bürger dagegen, so hört man, würden wegen des Heckmecks am liebsten dem ganzen Stadtrat die Kugel geben.
Morgen abend haben sie beim Main-Post-Forum in der Mozartschule zum Bürgerentscheid (nach dieser Werbung geht's gleich weiter) die Gelegenheit, dem Oberbürgermeister zumindest die Meinung zu sagen. Bei der Veranstaltung gibt's übrigens keine Einlasskontrollen, falls jemand Pudding oder Mozartkugeln mitbringen möchte.
Beim Nachhauseweg ist darauf zu achten, dass man auch ankommt. Möglicherweise hat sich die Adresse geändert. Denn die Diskussion um die Umbenennung der Helmuth-Zimmerer-Straße wegen der Nazi-Vergangenheit des Alt-OB hat dazu geführt, dass die Stadt jetzt systematisch alle Straßennamen ob anrüchiger Vergangenheit der Namensgeber untersuchen will.
Wer keinen Bock auf die Änderung seiner Anschrift hat, sollte sicherheitshalber in die Mergentheimer- oder Randersackerer Straße ziehen. Oder an den Marktplatz.
Vom Kardinal-Faulhaber-Platz ist eher abzuraten. Dort hat man möglicherweise bald eine Großbaustelle vor der Tür. Außerdem: Der Namensgeber Michael von Faulhaber kritisierte zwar einst die Machenschaften der Nazis, soll aber gleichzeitig auch lobende Worte für Hitler gefunden haben. Adressentechnisch ein Wackelkandidat. Oder neuwürzburgerisch: Wackelpudding.