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GIEBELSTADT
Mehrheit für neuen Kindergarten
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 18.06.2017 03:27 Uhr

Mit zehn Gruppen platzt der Giebelstadter Kindergarten aus allen Nähten. In Eßfeld sorgt übergangsweise ein Container für die benötigten Krippenplätze. Mit diesen Provisorien soll in absehbarer Zeit Schluss sein. Beide Kindergärten sollen jeweils einen dauerhaften Gruppenraum zusätzlich erhalten.

Gleichzeitig will die Gemeinde einen weiteren Kindergarten bauen. Der Grundsatzbeschluss dazu fiel in der jüngsten Gemeinderatssitzung nach einer intensiven Debatte.

Die Gemeinderäte haben es sich tatsächlich nicht leicht gemacht. Über eine Stunde lang war um die beste Lösung gerungen worden. Am Ende fand keine der Varianten die ungeteilte Zustimmung des Gremiums. Die Mehrheit musste entscheiden.

Die Ausgangslage: Giebelstadt wächst weiterhin und damit wohl auch der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen. Mit über 200 Kindern ist der Giebelstadter Kindergarten bereits einer der größten in Unterfranken. Von den zehn Gruppen sind aufgrund baulicher Einschränkungen drei nur befristet genehmigt. Ebenso wie die vierte Gruppe im Kindergarten Eßfeld.

Den kirchlichen Kindergarten in Giebelstadt hat die Kirchengemeinde vor einiger Zeit an den Würzburger Elisabethenverein verkauft, und der würde den durch mehrere Anbauten verschachtelten Komplex am liebsten um zwei dauerhafte Gruppen erweitern. Die Gemeinde würde von den Kosten, die nach Abzug der Zuschüsse übrig bleiben, zwei Drittel übernehmen.

Auch in Eßfeld sieht man den Bedarf für eine dauerhafte Lösung. Träger ist dort der ehrenamtliche St. Josefsverein. Und der hat vorgeschlagen, statt einer sogar mehrere Gruppenräume anzubauen, um so die Situation in der Gesamtgemeinde zu entzerren. Die Baulast trägt die Kirchengemeinde.

Bürgermeister Helmut Krämer fürchtet, dass durch die ständige Erweiterung der bestehenden Kindergärten das vorhandene Stückwerk nur weiterhin zementiert wird. Deshalb sollten die beiden Kindergärten seiner Ansicht nach nur um jeweils einen Gruppenraum erweitert werden, um die akute Raumnot zu entschärfen. Langfristig sei der Bau eines weiteren Kindergartens erforderlich.

Die UWG-Fraktion hingegen trat dafür ein, als Dauerlösung beide Kindergärten um jeweils zwei Gruppenräume zu erweitern. Das höhere Platzangebot in Eßfeld könnte dann sogar mit einem Angebot an die Beschäftigten im Industriepark Klingholz verbunden werden.

Am Ende setzte sich die Mehrheit aus BBG und BBO gegen die Stimmen der UWG durch und folgte dem Vorschlag von Bürgermeister Helmut Krämer. Giebelstadt und Eßfeld erhalten demnach jeweils einen zusätzlichen Gruppenraum. Gleichzeitig geht die Gemeinde auf die Suche nach dem besten Standort für einen weiteren Kindergarten auf Gemeindegebiet.

Eine weitere Entzerrung könnte der Bauernhof-Kindergarten bringen, den der Gemeinderat und Landwirt Ulrich Pabst in seinem Lernbauernhof einrichten will. Ähnlich wie in einem Waldkindergarten sollen die Kinder dort die meiste Zeit unter freiem Himmel betreut werden. Mit der Fachaufsicht am Landratsamt sei das Konzept bereits abgestimmt. Ab Herbst 2018 will Pabst mit einer Gruppe von bis zu 20 Kindern an den Start gehen.

Auch Erni Aumüller (BBG) begrüßt die private Initiative, glaubt aber nicht daran, dass der Bauernhofkindergarten zu einer spürbaren Entlastung in den Giebelstadter Kindergärten beiträgt, weil das Konzept sicher auch über Giebelstadt hinaus auf großes Interesse stößt.

 
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