
Über die Möglichkeiten zum erfolgreichen Anbau und der Ernte von Gemüse und Obst hinaus, hat der neue Mehrgenerationen-Bio-Schaugarten in Hettstadt vielversprechendes Potenzial. Im Vorjahr gefördert durch das Regionalbudget der Allianz Waldsassengau und das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), wurde das vom gemeindlichen Umweltbeauftragten und UHB-Ratsmitglied Klaus Gottschlich initiierte Projekt schon vor seiner Übergabe an die Öffentlichkeit mit dem WVV-Umweltpreis 2024 ausgezeichnet. Darauf basierend gibt es bereits weitere Ideen zur Weiterentwicklung des Generationengartens für eine erneute Auszeichnung im nächsten Jahr.
Zunächst aber standen die Segnung durch Pater Prassana Bijji und die Übergabe an, die durch die "Kleinen Künstler" der Freunde der Musik Hettstadt, Kindergarten- und Grundschulkinder umrahmt wurde. Die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste aus Kreis- und Landespolitik sowie dem Natur- und Umweltschutz brachten den außergewöhnlichen Stellenwert zum Ausdruck.
Ehrenamtliches Gartenteam
Das vom einem zwanzigköpfigen ehrenamtlichen Gartenteam mit viel Liebe behutsam gepflegte üppige Wachstum blieb dem neugierigen Publikum durch die überwältigende Resonanz bei der Übergabe allerdings beinahe gänzlich verborgen. Doch bestätigte sich durch die Beteiligung von Kindergarten und Grundschule sowie aller Altersgruppen der Ortsbevölkerung, wofür der Garten steht: Weit über die Möglichkeit für ein rund um die integrierte Darstellung der "Hettschter Gääß" angeordnetes Outdoor-Klassenzimmer hinaus machte der Mehrgenerationen-Bio-Schaugarten schon bei der Übergabe seinem Namen alle Ehre. Die zentral angeordnete, von Böttigheimer Künstler Wolfgang Finger geschaffene steinerne Figur hatte ihren Platz vor der Umfeldgestaltung ursprünglich vor dem Rathaus. Mit Zustimmung des Künstlers fand sie jedoch im Mehrgenerationengarten einen neuen, deutlich stärker frequentierten Standort.

Neben Initiator Klaus Gottschlich hob Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher Bauhof-Mitarbeiter Sven Pecher "für die maßgebliche Umsetzung der fantastischen Ideen" hervor. Über den in beratender Funktion beteiligten Biologen Dr. Dieter Mahsberg waren an der Entstehung des Gartens ein ehrenamtliches Gartenteam aus den örtlichen Kindergärten, der Grundschule, dem Bauhof, Bürgerinnen und Bürger bis hin zu den Senioren der örtlichen Soleo-Tagespflegeeinrichtung beteiligt.
Erstaunlicher Umfang
Mit Stolz präsentierte Andrea Rothenbucher den erstaunlichen inhaltlichen Umfang des Gartens. "Dazu gehören ein Naschgarten für die Allgemeinheit, Hochbeete für die ehrenamtlichen Seniorengärtner und eine weitere Seniorengruppe der örtlichen Tagespflege. Es gibt Schulbeete, ein Sandarium und eine Blüh-Wiese und die Grundschule hat in einem pastoralen Projekt einen Pfad der Sinne und Barfußpfad umgesetzt. Im integrierten Apothekergärtchen ist schon einiges an Kraut gewachsen – auch für leckere Brotaufstriche." Auch Veranstaltungen wie eine Pflanzen-Tauschbörse, ein Schmetterlingstag oder ein Dämmerschoppen fanden seit der Fertigstellung bereits in der Garten-Idylle im Herzen des Ortes statt.
Ermöglicht wurde das Projekt laut Rothenbucher durch eine Fördersumme über exakt 8036,26 Euro durch das Regionalbudget der Allianz Waldsassengau und das ALE, den mit 750 Euro dotierten WVV-Umweltpreis, Spenden der Familie Dengel und der örtlichen Firma Fliesen Sczygiel sowie kleineren privaten Geld- und Sachspenden.
Von dem in dem Garten als Besinnungsort komprimiert erlebbaren Jahresverlauf zeigte sich auch Landrat Thomas Eberth beeindruckt. "Hettstadts Gartl-Freunden" wünschte Eberth neben der Freude an ihrer Tätigkeit stets helfende Hände, um blühende Momente genießen zu können.
