Die Kommissare im Tatort prüfen häufig als erstes die Bilder der nächsten Videokamera, um den Täter zu finden. In Würzburg wäre das nicht so einfach möglich: Erstens werden nur wenige öffentliche Plätze per Video überwacht und zweitens werden diese Aufnahmen – bis auf eine Ausnahme – nicht gespeichert. Laut Ordnungsreferent Wolfgang Kleiner passt das so: „Mehr Videoüberwachung ist in Würzburg zum Glück nicht erforderlich.“
Terroristische Anschläge werden nicht verhindert, aber . . .
CSU-Stadtrat Aron Schuster sieht das anders. „Mehr Videoüberwachung würde das Sicherheitsgefühl der Bürger erhöhen, die Aufklärung von Straftaten verbessern und auch präventiv wirken.“ Gemeinsam mit seinem Fraktionskollegen Rainer Schott hat Schuster deshalb im Januar den Antrag gestellt, dass die Rathausverwaltung sensible Stellen im Stadtgebiet identifiziert, die für eine Videoüberwachung in Frage kommen und Kosten sowie Rechtsgrundlagen untersucht.
„Der Auslöser dafür war unter anderem das Attentat auf dem Berliner Weihnachtsmarkt“, sagt Schuster heute. Dabei sei ihm natürlich klar, dass Videoüberwachung keine terroristischen Anschläge verhindere, sondern höchstens die Fahndung beschleunige.
Lärmende Club-Besucher am Barbarossaplatz
Es gehe der CSU-Faktion aber auch um Vandalismus, Kleinkriminalität oder Ruhestörungen. „Ich sehe hier Handlungsbedarf“, sagt Schuster und nennt als ein Beispiel den Barbarossaplatz. Dort hatten sich jüngst Anwohner unter anderem über lärmende Club-Besucher beschwert. Laut Schuster würde es nächtliche Gröler abschrecken, wenn sie wüssten, dass sie gefilmt würden. Auch die Aufklärung solcher Delikte könnte verbessert werden, wenn Behörden im Bedarfsfall Bildematerial sichten könnten. Ähnliche punktuelle Einsatzmöglichkeiten sieht Schuster bei Großveranstaltungen in der Innenstadt.
Momentan speichert in Würzburg nur die Bahn die Videos ihrer 30 Kameras am Hauptbahnhof. Die Bundespolizei kann für Ermittlungen darauf zurück greifen. Laut einem Sprecher werden die Aufnahmen nach 48 Stunden wieder gelöscht.
WVV speichert keine Bilder
Kameras der Würzburger Verkehrs- und Versorgungsbetriebe (WVV) schicken dagegen nur Live-Bilder in die Leitstelle. „Diese Bilder werden nicht aufgezeichnet“, erklärt Sprecher Jürgen Dornberger. An Juliuspromenade, Barbarossaplatz, Sanderring und mehreren anderen Haltestellen soll so der Verkehrsfluss kontrolliert werden. In Bussen oder Strabas geben Kameras den Fahrern bessere Sicht auf aus- und einsteigende Fahrgäste. Aufgezeichnet werden diese Ansichten ebenso wenig wie die aus Tiefgaragen.
In 16 Parkeinrichtungen kontrolliert die WVV Ein- und Ausfahrten sowie Kassenautomaten mit insgesamt 60 Kameras. Diese unterstützen Mitarbeiter der Parkleitstelle dabei, Kunden bei Verlust des Tickets oder Problemen mit der Schranke zu helfen. Dornberger: „In den Parkhäusern selbst haben wir keine Kameras.“
Videoüberwachung am Schweinfurter Roßmarkt
Mehr Überwachung gibt es zum Beispiel in Regensburg, Nürnberg oder Schweinfurt. Hier sichtet und speichert die Polizei Aufnahmen vom Stellen, die als Kriminalitätsschwerpunkte gelten – in Schweinfurt ist das etwa der Roßmarkt. „In Würzburg hält das die Polizei aber nicht für erforderlich“, sagt Ordnungsreferent Kleiner. Dies ergebe sich aus der aktuellen Kriminalitätsrate.
Kleiner: In Würzburg ist keine nötig
„Videoüberwachung verletzt Persönlichkeitsrechte“, erläutert Kleiner. Für sie müsse es notwendige Gründe geben. „In Würzburg gibt es diese zum Glück nicht.“ Nach der Prüfung des CSU-Antrags sieht der Ordnungsreferent deshalb keinen Handlungsbedarf zur Ausweitung der Videoüberwachung. Entscheiden über den Vorstoß der CSU werden an diesem Mittwoch die Stadträte im Ordnungsausschuss.
Schuster: Kein gutes Signal an die Bürger
Stadtrat Schuster ist von der Haltung der Verwaltung enttäuscht. „Ich hätte mir gewünscht, dass man genauer hinschaut.“ Doch statt sich mit neuralgischen Plätzen in der Stadt und möglichen Lösungsansätzen durch deren Überwachung zu beschäftigen, verstecke sich die Verwaltung hinter der generellen Aussage der Polizei. „Das ist kein gutes Signal an die Bürger.“
Durch das Restaurant sind beide ein Treffpunkt für die Prollraser welche von dort mit röhrenden Auspuff zu ihrer Showfahrt in die Innenstadt starten...
in der Augustinerstrasse sieht man auch Nachts Uniformierte.....
1. Es bringt nichts, dann gleich weglassen oder
2. Es bringt was, aber dann verlagert sich die Szene halt woanders hin und löst somit das Problem auch nicht.
Verstärkte Polizeipräsenz ist in der Gegend das einzige was wahrscheinlich etwas bewirkt.