Die Verkehrsverhältnisse im Nordosten der Stadt sind ein Thema seit Jahrzehnten. Der Greinbergknoten, vor fast 30 Jahren gebaut, platzt seit Jahr und Tag aus den Nähten. Schuld ist nicht nur, dass sich hier die überregionalen Verbindungen B 8 und B 19 kreuzen, sondern auch, dass in diese Richtung der Stadt sich in den letzten Jahrzehnten viel Wohn- und Gewerbeansiedlung entwickelt hat. Hinzu kommt Autobahnverkehr als Abkürzburg oder Verbindung zwischen A 3 und A 7.
Laut Ausführungen von Stadtbaurat Christian Baumgart vor der Presse ist das Verkehrsaufkommen im Laufe der Jahre an diesem Knoten um schätzungsweise 50 Prozent gestiegen. Die Ansiedlung von Ikea, wo jährlich mit rund 2,5 Millionen weiteren Verkehrsteilnehmern gerechnet wird, verschärft den Druck. Wobei im unmittelbaren Bereich von Ikea die Anbindung über den neuen Knoten bislang reibungslos klappt.
Als Entlastung für den Greinbergknoten, wo sich heute schon bei normalem Verkehrsaufkommen Staus bilden, waren immer wieder neue und höchst umstrittene Verkehrsspangen zwischen B 8 und B 19 im Gespräch. Sie sind weder zeitgemäß, noch den Bürgern vor allem in Lengfeld vermittelbar, sagten Oberbürgermeister Georg Rosenthal und Baumgart unisono. Deshalb soll der Stadtrat am heutigen Mittwoch erst einmal eine großräumige Verkehrsuntersuchung und eine Machbarkeitsstudie für diverse Lösungsvorschläge beschließen.
Mit dem Ergebnis will man dann mit den zuständigen staatlichen Stellen in Verhandlungen treten. Letztere hatten die Stadt aufgefordert etwas zu tun, weil sonst die Millionen-Zuschüsse für den Ikea-Knoten gefährdet sein könnten (wir berichteten).
Rosenthal und Baumgart vertreten in den Vorschlägen, die heute zur Debatte stehen, die Auffassung, die Hauptprobleme seien im wesentlichen am Greinbergknoten direkt lösbar, indem der Knoten großzügiger ausgebaut wird. Das sei möglich, indem die Verknüpfungsbereiche von B 8 und B 19 sehr viel großzügiger gestaltet werden. Die einspurigen und viel zu kurzen Abbiegestreifen seien absolut überfordert, was schnell zu Rückstaus führe, die den Geradeausverkehr behindern.
Ein absoluter Schwachpunkt ist die Verkehrsbeziehung in Richtung Versbach über den Knoten, der gleichzeitig auch Verteilerfunktion für den innerstädtischen Verkehr hat. Geplant sind nun „Entflechtungen der Verkehrsströme“.