Tempo 30? Die Zufahrtsstraßen und die Lindelbachstraße ausgenommen, gibt es bereits jetzt keine Straßen in ganz Randersacker, auf denen mehr als 30 Stundenkilometer erlaubt sind. Warum also der Städteinitiative "Lebenswerte Städte und Gemeinden durch angemessene Geschwindigkeiten" beitreten, welche als Hauptforderung die eigenständige Bestimmung über Tempo-30-Zonen vertritt? Die Grünen-Fraktion hatte den Antrag gestellt, weil es tatsächlich um die Stärkung der Selbstbestimmung gehe, um eine Gesetzesänderung, begründete Stefan Lutz-Simon, die den Gemeinden ermöglicht, selbst zu bestimmen, wo 30 gefahren werden soll. Darüber hinaus gehe es um die Solidarität mit einer wöchentlich wachsenden Zahl anderer Kommunen, deren verkehrliche Situation wesentlich schwieriger ist – und ja, letztlich auch um die Theilheimer Straße.
Matthias Henneberger (Aktive Bürger/ödp) würde dort zwar zunächst einen Blitzer als lukrativ und hilfreich ansehen, unterstützt das Anliegen aber dennoch "sehr". Nach Heike Simons (SPD) Beobachtung sei die Theilheimer Straße sogar "die einzige Straße, die nicht 30 hat oder 50 – die hat 80 Stundenkilometer", weshalb der Beitritt nicht nur symbolisch wäre.
Geschwindigkeitsbegrenzung dringend gewünscht
Zumindest zwischen Kreisverkehr und der Mündung Bußbrunn bzw. Buhlleite wäre die Geschwindigkeitsbegrenzung dringend gewünscht und war wiederholt mit den Fachbehörden diskutiert worden. Das räumt auch Heiko Lörner (CSU) so ein, wollte aber der Verwaltung nicht "wieder ein Bündnis" zumuten. Auch die andere Seite zu sehen, empfahl Detlef Aster (CSU): tausende Durchfahrten und nur ein minimaler Prozentsatz von Unfällen, rechtfertigten nicht unbedingt die 30 Stundenkilometer für alle. Oliver Menz (SPD) meinte, die Bürger wünschten sich "Freiwillig 30"-Schilder.
Einig waren sich zuletzt zehn Marktgemeinderäte, "dass wir mehr Mitsprache" brauchen, so Alfred Holl (Aktive Bürger/ödp). Der Betritt zur Initiative war bei sechs Gegenstimmen beschlossen worden.