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WÜRZBURG
Mehr Fußgängerzone, mehr Attraktivität
So könnte sie aussehen: Die Eichhornstraße – hier Blickrichtung Marienkapelle – soll Fußgängerzone werden.
Foto: Visualisierung: Planungsbüro Adler & Olesch | So könnte sie aussehen: Die Eichhornstraße – hier Blickrichtung Marienkapelle – soll Fußgängerzone werden.
Von unserem Redaktionsmitglied Holger Welsch
 |  aktualisiert: 16.11.2015 12:26 Uhr

Die Fußgängerzone soll größer werden. An diesem Dienstag beraten die Stadträte im Umwelt- und Planungsausschuss, Beginn 15 Uhr im Wappensaal des Rathauses, die Umgestaltung der Eichhornstraße in einen autofreien Bereich. Damit soll eine attraktivere Einkaufsachse vom Oberen Markt bis zur Theaterstraße und über die Spiegelstraße zum Kardinal-Faulhaber-Platz und Mozart-Areal entstehen.

Wolfgang Fey, zuständiger Projektleiter im Baureferat, spricht von einer „einmaligen Gelegenheit“ für das Projekt, da die Marktgaragen-Einfahrt in der Eichhornstraße in das geplante Geschäftshaus auf dem Areal der ehemaligen HypoVereinsbank verlegt werden könnte. Die Zufahrt soll dann vom Faulhaber-Platz aus über Domerpfarrgasse und Martinstraße erfolgen.

Laut Fey hätten Vorgespräche zwischen dem Marktgaragenbesitzer, der Stadt und dem Investor des Geschäftshauses, der Firma s.Oliver, gezeigt, dass diese Lösung machbar ist. Die konkrete Planung könne aber erst nach dem Architektenwettbewerb für das neue Haus erfolgen. Wichtig ist, die Eichhornstraße autofrei zu bekommen. Das hat bereits eine Machbarkeitsstudie 2010 ergeben: „ ... erscheint die Erweiterung der Fußgängerzone jedoch nur sinnvoll, wenn es gelingt, die Einfahrtsrampe zur Marktgarage zu verlegen (oder zu schließen) und damit den Parksuchverkehr aus der Eichhornstraße zu verbannen.“

Eine Schließung der Marktgaragen-Zufahrt ist aufgrund vertraglicher Vereinbarungen mit dem Besitzer allerdings nicht möglich. Die Studie prognostiziert nach der Verlegung der Garagenzufahrt ein „deutlich vermindertes Verkehrsaufkommen“ in diesem Bereich. Denn neben der Eichhornstraße sollen auch die benachbarten Wilhelm-, Herzogen-, Herrn- und der letzte Abschnitt der Martinstraße ebenfalls Fußgängerzone werden.

1100 Autos in die Tiefgarage

Im Gegensatz zur Eichhorn- und Martinstraße werden die anderen Straßen – vorerst – baulich nicht umgestaltet, es entfällt aber jeglicher Parksuchverkehr. Dieser ist nach einer Verkehrszählung im Dezember vergangenen Jahres nicht unerheblich: Während täglich rund 1100 Pkw durch die Eichhornstraße die Tiefgarage mit ihren 600 Stellplätzen ansteuern, kreisen weitere 3000 Autos umher, um unter anderem einen der 60 Stellplätze in diesem Bereich zu ergattern.

Die Martinstraße nehmen täglich rund 1900 Autos in Richtung Dom unter die Räder. Die Verkehrsplaner rechnen hier mit einer Entlastung, wenn „nur“ noch – in entgegengesetzter Richtung als bislang – rund 1100 Autofahrer pro Tag in die Tiefgarage fahren. Während dadurch der Verkehr in der Spiegelstraße abnehmen dürfte, werden mehr Autos auf dem Garagen-Zubringer Domerpfarrgasse in Richtung Martinstraße erwartet. Allerdings entfällt dort abfließender Verkehr aus der Martin- und Herrnstraße.

Wer in die Martinstraße einfährt, soll im Bereich Lusamgärtchen eine Wendemöglichkeit bekommen, bei Weiterfahrt bleibt nur noch der Weg in die neue Tiefgarageneinfahrt. Diese ist am alten HypoVereinsbank-Areal angedacht. Das restliche Stück der Martinstraße bis zur Eichhornstraße wird Fußgängerzone. Bei der Verkehrsplanung wurden die vorgesehenen Änderungen im Bereich Hofstraße, die zum Teil Fußgängerzone werden soll, berücksichtigt.

Über die Um- und Neugestaltung, die auch Anwohnerparkplätze und den Umbau der Eichhornstraße in einem ersten Bauabschnitt bis zur Kreuzung Spiegelstraße vorsieht, stimmen die Stadträte im Planungsausschuss sowie im Gesamtstadtrat am 16. Februar ab. Ein positives Votum vorausgesetzt, soll die Neugestaltung Ende 2013 fertig sein. Parallel dazu, so die Planung, wird das neue Geschäftshaus an Stelle der alten HypoVereinsbank erreichtet.

Im nächsten Bauabschnitt soll dann die östliche Eichhornstraße bis zur Theaterstraße als Fußgängerzone umgestaltet und die Spiegelstraße verkehrsberuhigte Zone werden.

„Auf mindestens 2,5 bis 3 Millionen Euro“ schätzt Projektleiter Fey die Umbaukosten, bei denen die Anlieger mit 60 Prozent zur Kasse gebeten werden. Im Gegenzug sollen sie, so die Stadt, „eine reizvoll zu gestaltende Fußgängerzone ohne störende Tiefgaragenzufahrt“ mit weniger Lärmbelästigung bekommen. Die Stadtbildkommission hat die Pläne als attraktive Aufwertung der Innenstadt begrüßt.

Die Stadt lädt am Freitag, 3. Februar, 10 Uhr Anlieger, Geschäftsleute und interessierte Bürger zu einer Info-Versammlung über das Projekt Fußgängerzone Eichhornstraße in den Ratssaal ein.

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Bald Vergangenheit? Die Zufahrt zur Marktgarage soll von der Eichhornstraße (Bild) in die Martinstraße verlegt werden.
Foto: Thomas Obermeier | Bald Vergangenheit? Die Zufahrt zur Marktgarage soll von der Eichhornstraße (Bild) in die Martinstraße verlegt werden.
 
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  • R. H.
    ganz Würzburg ist doch schon Fußgängerzone,denn nur wenige halten sich an die Verkehrsregeln.Da wird bei rot über die Straße gegangen und in der Stadt wird der Verkehr einfach durch Fußgänger gefährdet die blind über Kreuzungen und Straßen gehen obwohl
    sie den fliesenden Verkehr zu beachten haben.Radfahrer sind in Fußgängerzonen wie verrückt unterwegs (hier besonders die sogenannten Fahrradkuriere) und nehmen keine Rücksicht.Würzburg ist meines Erachtens die Stadt in Franken mit der größten Rücksichtlosigkeit.Hier wäre die Polizei gefordert um mehr Ordnung zu schaffen.
    Ich frag ja nur.
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  • P. H.
    mal etwas, das städtebaulich 100%ig richtig läuft in dieser Stadt.

    Verbunden mit einer weiteren Straßenanbindung durch die Linie 6 auf der „anderen Seite“ ergibt das eine ziemlich attraktive Erweiterung der Fußgängerzone.

    Ja, das kostet Geld, ja, das wird an vielen Stellen unangenehme Kompromisse erfordern und es wird wahrscheinlich auch Verlierer geben. Aber als grundsätzliche Entwicklung für die steht, überwiegen meiner Meinung nach sehr die positiven Impulse und Entwicklungsmöglichkeiten.
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  • P. H.
    Da hat wohl wieder eine Auto-Korrektur (falsch) zugeschlagen…
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  • E. L.
    Einfach hier mal lesen, das wird kein Neubau und unter dem Gebäude befindet sich bereits eine Tiegarage mit Stellplätzen.
    Ein begrünter Wendeplatz könnte genau gegenüber des Einganges zum Lusamgärtchens angelegt werden, dort befinden sich derzeit noch Oberflächenparkplätze.

    Was sollen denn immer diese Versuche der "Legendenbildung"???

    http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Erweiterung-der-Fussgaengerzone-in-die-Eichhornstrasse;art735,5550799
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  • S. S.
    Nun haben Sie die nächsten Artikel gelesen ? Waren Sie am Freitag in der Veranstaltung im Rathaus ? Es wird doch ein neues Gebäude gebaut Also erst richtig informieren bevor man andere angreift
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  • S. S.
    Fußgängerzone ja - Tiefgarageneinfahrt nein Gibt es da einen Deal mit S. Oliver - man vergoldet den Ankauf des Hypo Vereinsbank - Haus ? Die Zufahrt über die Martinstraße muß gestoppt werden. Schließung der Zufahrt nicht möglich - Vertragliche Vereinbarung mit dem Besitzer ? Nutzer und Unterpächter ist die SVG Würzburg Tochter der WVV - Hauptaktionär die Stadt Würzburg - aber Eigentümer ist die Firma Kraft, erst vor kurzem hat die Stadt Würzburg die Pachtverträge erneuert. Ein Wendeplatz am Lusamgärtchen ist völlig fehl am Platze - Ach ja ? wie wird von S. Oliver beim Neubau des Geschäftsgebäudes der Stellplatznachweis erbracht ??? Gibt es da auch einen Deal ??? Neulich stand in der Main Post " unangenehme Gerüche im Ratskeller - kommen die vielleicht aus dem Rathaus ??? Weil es dort gewaltig stinkt ???
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  • H. S.
    schreien Sie denn so?
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  • S. S.
    Ich schreie nicht, ich hinterfrage und stelle einiges aus meiner Sicht fest. Haben Sie sachliche Argumente gegen meine Zeilen ? Wenn ja tun Sie diese bitte uns allen kund.
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  • P. S.
    bedeutet schreien, deshalb wurden Sie gefragt.
    Soweit ich weiß hat das Hypovereinsbankgebäude heute schon eine Tiefgarage(nzufahrt), da musste S.Oliver sicher keinen Nachweis erbringen.
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  • I. F.
    ...ursprünglich nur derjenige, der AUSSCHLIESSLICH MIT GROSSBUCHSTABEN SCHREIBT.
    Eine mit Fettschrift hervorgehobene Betonung soll eigentlich auf eine Sache besonders hinweisen, schreibt aber jemand (wie z.B. hier @schneiderassa) überwiegend nur in Fettschrift, kann das auch durchaus als Schreien angesehen werden.

    MfG
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  • D. L.
    Danke....vielen Dank. Endlich weiß ich Bescheid, ich war schon ganz verzweifelt ob der typographischen Unwägbarkeiten grinsen
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  • S. S.
    In dem alten Gebüde ist eine eigene Tiefgarage, dort soll der Zugang für die Tiefgarage Marktplatz evtl. sein. Wenn dort ein neues Gebäude gebaut wird, müssen neue Stellplätze nachgewiesen werden. Wenn Sie heute in Ihrem Haus in der Innenstadt einen Dachausbau machen müssen Sie für den neuen Wohnraum auch Stellplätze nachweisen.
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  • R. N.
    Es mag sein das für viele eie Pkw freie zone schöner ist,Aber !?
    ich binder meinung das zb Einkaufen Arzt u Amtsbesuche sehr
    unaktaktiv werden.
    Und zu den kosten es ist leider so das man diese den Anliegern sogar bis zu 100%
    auflasten kann
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  • D. L.
    Das ist doch gerade der Sinn der Erweiterung: Eine vergrößerte, zusammenhängende Zone ohne Individualverkehr, um Aufenthaltsqualität und Einkaufserlebnis zu verbessern. Die meisten Besucher der Fußgängerzone kommen weder mit dem KFZ, und parken schon gar nicht in dieser Tiefgarage....mal davon abgesehen, dass die "Ablehner" froh sein können, dass die Zufahrt verlegt wird und nicht ganz verschwindet....
    Problematisch sind natürlich die Kosten, die auf die Anlieger zukommen....das gebe ich gerne zu....
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  • D. K.
    kaum wieder ins "Amt gehoben" geht der Circus schon wieder los.
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  • K. K.
    Grundstücksbesitzern (Anlieger), die mit 60 % Kostenbeteiligung zur Kasse gebeten
    werden 'sollen', der bisherige Zustand grad so recht ist.
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