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Würzburg
Mehr Bürgerbeteiligung:"Consul" lädt zur Mitsprache ein
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 10.04.2021 02:15 Uhr

Je mehr Mitspracherecht im Unternehmen, desto leistungsbereiter und zufriedener die Mitarbeiter. Übertragen lässt sich dieses Ergebnis aus Studien zur Mitarbeitermotivation problemlos auch auf andere Bereiche. In Entwicklungsprozessen kann eine zu späte Mitbestimmungsmöglichkeit dazu führen, dass diese Prozesse am Ende wieder komplett in Frage gestellt werden müssen. Digitale Instrumente können bei der schnelleren, früheren und einfacheren Umsetzung von Beteiligungsprozessen hilfreich sein.

Die Pandemie befördert den Einsatz dieser Tools als Zusatzangebot zur Mitbestimmung. Würzburg nutzt dafür seit Herbst die digitale Beteiligungssoftware „Consul“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg. „Consul“ wird in 140 Städten weltweit genutzt, darunter New York, Madrid, Paris. Mittlerweile arbeiten 100 Millionen Menschen in 130 Institutionen und 34 Ländern mit der digitalen Bürgerplattform. Nach den Städten Detmold und Castrop-Rauxel setzt Würzburg diese Software als erste bayerische Stadt ein.

Fanden Bürgerbeteiligungen bislang in erster Linie in Form von Präsenzveranstaltungen statt, startete im Februar die Online-Bürgerbeteiligungsplattform „Mitmachen Würzburg“. An zwei Projekten, zum Katzenbergtunnel und zur Zukunft des südlichen Bischofshutes, haben sich fast 1000 registrierte Nutzer online beteiligt. Vier Wochen lang war es möglich, sich zu den Projekten auszutauschen, Ideen und Anregungen einzubringen und so die Zukunft der Heimatstadt mitzubestimmen.

Ziel ist die aktive Einbindung der Bürger bereits innerhalb der Planungsprozesse – und nicht erst vor Entscheidungsfähigkeit. „Wir möchten nicht an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei planen und sie erst spät einbinden, sondern bereits in den Planungsprozessen ihre Meinungen hören, aufnehmen und wenn möglich, umsetzen. Bürgerversammlungen wird es, wenn Corona es erlaubt, weiterhin geben, damit alle Menschen ihr Mitspracherecht wahrnehmen können. Die digitalen Angebote wie wuerzburg-mitmachen.de aber erweitern den Kreis der Menschen noch, die sich beteiligen können und sind daher ein wichtiges Instrument“, erklärt Oberbürgermeister Christian Schuchardt.

Im Fachbereich Würzburg-Wissenschaft-Standortmarketing WWS laufen die Fäden für die digitale Mitbestimmungsplattform zusammen. Klaus Walther, Leiter des Fachbereichs WWS, möchte Würzburg mit seinem Fachbereich zur „Smart City“ entwickeln. „Consul“ hat nach seiner Ansicht großes Potenzial dafür: „Bürgerbeteiligung wird damit einfacher und es werden mehr und andere Menschen erreicht als in Präsenzveranstaltungen.“

Mehr Menschen werden erreicht

10 000 Zugriffe gab es auf www.wuerzburg-mitmachen.de für das Projekt „Begrünung des Katzenbergtunnels“, bei der Auftaktveranstaltung wurden 130 Personen erreicht, was über dem bisherigen Zuspruch von Präsenzveranstaltungen mit 80 bis 90 Interessierten lag. Die Ideen für die Gestaltung des Katzenbergtunnels sind vielfältig, kreativ und reichen von Sportstätten über Biergarten bis Wasserspielplatz.

Das Projekt „Südlicher Bischofshut“ hatte etwa 12 500 Seitenaufrufe, der Vorschlag Paradeplatz wurde am meisten besucht, unterstützt und diskutiert. Die Kommentare bezogen sich projektübergreifend meist auf die Themen Mobilität und Klimawandel/Aufenthaltsqualität.

Weitere Bürgerbeteiligungen auf www.wuerzburg-mitmachen.de sind in der Planung, derzeit steht ISEK Grombühl bis 7. Mai zur Abstimmung.

 
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