Um Ideen nie verlegen ist der Veitshöchheimer Carnevalclub 1966 e.V. (VCC), wenn es darum geht, am 11.11. um 11.11 Uhr originell in die fünfte Jahreszeit zu starten, um bis Aschermittwoch wieder das Ruder und das Sagen im Ort zu übernehmen. Am 11.11. um 11.11 Uhr versammelten sich Elferräte und VCC-Getreue mit Sitzungspräsident Manuel Seeman und Club-Präsidentin Cornelia Lyding an der Spitze, um gegen den geplanten Abriss ihres geliebten Ludwig-Volk-Stegs aus dem Jahr 1967 zu protestieren. Seemann: "Sie wollen uns weismachen, dass unsere treue Brücke aus Sicherheitsgründen in den Ruhestand geschickt werden muss. Meine Freunde, diese Brücke ist mehr als nur Stahl und Beton. Sie ist das Rückgrat unserer Gemeinschaft, der Klebstoff unserer Dörfer. Lasst uns gemeinsam für ihren Erhalt kämpfen!" Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, banden sie Bürgermeister Jürgen Götz an das Steggeländer.
Mit Radau und Trillerpfeifen führte dann der Protestmarsch vom Steg in den Rathausinnenhof zum Clubheim im Mittelbau. Auf der Rampe vor dem Eingang startete am Abend um 19.11 Uhr der VCC mit der öffentlichen Faschingsproklamation durch den Sitzungspräsidenten offiziell in die neue Session. Vom Parkplatz in der Bahnhofstraße zog zuvor der Narrenzug der VCC-Familie, vom Musikverein unter der Leitung von Martin Deißer in Schritt gehalten, über die Kirchstraße in den Rathaushof.
Ortsoberhaupt Jürgen Götz empfiehlt: Humor behalten
Hier verkündete der Sitzungspräsident: "Der VCC hat wieder die Macht im Ort übernommen. Wir bestimmen wieder über das Ortsgeschehen!" Voller Stolz stellte Seeman den Orden der Session 2025 vor, ein Symbol für den 55. Faschingszug des VCC. In ovaler Form, golden eingerahmt, thront der VCC Elferratswagen, auf dem die Elferräte fröhlich feiern, davor VCC-Gardemädchen im bunten Bärenkostüm.
Als erstes behängte Seemann die Präsidiumsmitglieder des VCC mit dem Orden und danach erhielten ihn auch die aktivierten Elferräte, nach seinen Worten alle mit närrischem Blut getaufte originale Legenden des Lachens.
Das Wort hatte dann das Ortsoberhaupt Jürgen Götz, der sich geehrt fühlte, zur Faschingseröffnung in der Bütt über unser Land zu schauen mit dem Hinweis, dass Politik doch heute oft nicht viel wert sei. Gesundheit, Bildung, Steuerschrauben, den Bürgern falle es schwer zu glauben, dass das, was in Berlin geschieht, auch wirklich ihrem Besten dient. Nach vorne schauend, empfahl er allen: "Das Gute sehen und positiv denken, damit lassen sich alle Schritte gut lenken. Den Humor bewahren, selbst in miesen Lebenslagen, bringt mehr als alles Jammern und Klagen. Und mit Humor, das steht mal fest, sich alles leichter lösen lässt."
Vom Frohsinn angsteckt waren auch die zur Eröffnung gekommenen Veitshöchheimer Schlappsäue, die zum Lied "Komm mal zu uns nach Veitshöchheim" eine Polonaise drehten. Keine Frage, dass die Narrenschar viel Spaß hatte, wenn der Musikverein immer wieder mit Liedern zum Mitschunkeln animierte. Der harte Kern des VCC feierte dann noch ausgelassen weiter im Clubheim.
Ausgelassen Fasching feiern kann man beim VCC in den Mainfrankensälen bei der Prunksitzung am 8. Februar und der BSW-Sitzung am 9. Februar, im Haus der Begegnung beim Kappenabend am 22. Februar, dem Kinderfasching am 23. Februar und beim Weiberfasching am 27. Februar sowie beim Rosenmontagszug am 3. März, bei der Faschingsbeerdigung mit den Schlappsäuen am 13. März und beim Heringsessen am 14. März 2025.