Alte Salatsorten, neu entdeckt, das ist das neueste Steckenpferd des Schwarzacher Öko-Pioniers Veit Plietz von der gleichnamigen Schwarzacher Raritätengärtnerei. Nachdem Plietz zuletzt mit Hunderten von Tomaten- und Gurkensorten sowie Nutz- und Kräuterpflanzen experimentiert hat, steht jetzt die Vielfalt der Salate im Mittelpunkt.
Wie immer begann das Experiment im Winter zuvor. Wenn draußen die Arbeit ruht, ist Zeit, ein bisschen im Internet zu stöbern. Welche Salatarten gibt es? Wie kommt man an den Samen? Was macht Sinn? Was klingt spannend?
Eine Reihe von Fragen, die ein paar Monate später auf den Feldern beantwortet werden. Das Zwischenfazit ein dreiviertel Jahr später: Es lohnt sich. Salat ist mehr als das grüne Zeug, in dem viele lustlos herumstochern. „Die Unterschiede beim Salat sind fast noch größer als bei den Tomaten“, hat Veit Plietz festgestellt.
Willkommen auf dem Beet der Salate-Vielfalt: Hier die eher buschige Variante, dort bis zu einem Meter hoch. Alle Farben und Formen. Und natürlich: hochherrschaftliche Namen. Die „Kanarienzunge“ mit ihrer nussigen Note. Daneben der Kollege, der aus Neuseeland kommt: „Mustard Salat“ wird ähnlich wie Rucola verwendet. Aus dem Ausland stammt auch der Grüne Winterschnittsalat – ein frostharter Zeitgenosse aus der Schweiz. Ein weiterer Eidgenosse ist das „Fleischkraut Schweiz“. Aus Amerika stammt die „Hirschzunge“, kultiviert von den Amish People, mit seinen dunkelgrünen, kompakten Köpfen.
Das Kontrastprogramm: Wuchtig, kniehoch, dickblättrige Köpfe, leicht bläulich, knackig, anspruchslos, intensiver Geschmack – das ist der „Russische Salat“. Er hält lange und ist – der Fachmann sagt es wirklich so – ein „Spätschießer“.
Nett auch der „Schwarzsamige Winterkrachsalat“, ein knackiger Kopfsalat zur Überwinterung. Groß und dunkelrot kommt der „Cocarde“ daher, ein Eichblattsalat mit Blättern, die eine dichte, aufrechte Rosette bilden. Nicht zu vergessen: der Forellenschluss, eine Art gefleckter Romanasalat. Wer es vornehm mag: „Prinz zu Löwenstein“ ist ein großer Kopfsalat mit vereinzelten rot-braunen Einsprengselungen.
Gleich daneben ein Algiersalat: Die Salatspezialität wird in Frankreich von Feinschmeckern geschätzt. Der Spargelsalat „Celtuce“ ist ein sehr alter Gartensalat-Typ, dessen fleischigen Sproßachsen wie Spargel zubereitet wurden.
Schließlich ist da noch ein riesiger, offener Haufen. Eine alte Sorte aus Südtirol um Bozen, die von Noriker-Pferdehaltern Jahrzehntelang erhalten wurde und den schönen Namen „Noriker Römersalat“ trägt.
Plietz langt hin und probiert auf dem Feld. Von wegen grünes Zeug, in dem viele lustlos herumstochern.