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Würzburg
Mehr als 200 Menschen bei Solidaritätskundgebung
Einen Tag nach dem Beginn der türkischen Offensive in Nordsyrien haben sich am Donnerstagabend mehr als 200 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung mit anschließendem Demonstrationszug in Würzburg versammelt.
Zu einer Solidaritätskundgebung versammelten sich mehr als 200 Menschen am Unteren Markt in Würzburg.
Foto: Johannes Kiefer | Zu einer Solidaritätskundgebung versammelten sich mehr als 200 Menschen am Unteren Markt in Würzburg.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 14.10.2019 02:10 Uhr

Einen Tag nach dem Beginn der türkischen Offensive in Nordsyrien haben sich am Donnerstagabend mehr als 200 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung  mit anschließendem Demonstrationszug auf dem Unteren Markt versammelt. Zur Teilnahme aufgerufen hatten Organisationen wie die Würzburger Antifa und "Seebrücke Würzburg" unter dem Motto #RiseUp4Rojava.

Etwa die Hälfte der Teilnehmer waren kurdische Frauen, Männer und Kinder aus Würzburg, die den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in lautstarken Sprechchören als Kindermörder und Terroristen bezeichneten. "Jeder, der hier steht, hat eine Familie im Heimatland. Zahlreiche Menschen werden sterben, wenn die Politik von Erdogan nicht gestoppt wird", sagte eine junge Kurdin: "Deutsche Panzer müssen raus aus unserem Land. Trump hat uns verraten, Amerika hat uns verraten, die europäischen Staaten haben uns verraten."

Ein Antifa-Sprecher nannte den türkischen Angriff auf die kurdischen Gebiete im Nordosten Syriens einen "völkerrechtswidrigen Angriffskrieg mit dem Ziel der Besetzung kurdischer Gebiete und der Zerschlagung des dort gelebten demokratischen Föderalismus." Was eine türkische Besetzung kurdischer Gebiete bedeute, sei in dem früher unter kurdischer Selbstverwaltung stehenden Afrin tagtäglich sichtbar: "Mord, Vergewaltigung, Folter und Vertreibung der örtlichen Bevölkerung."

Zu den Sprechern vor Beginn des Demonstrationszugs durch die Innenstadt zur Abschlusskundgebung am Vierröhrenbrunnen gehörte auch der Münchner Aktivist Anselm Schindler, der als Unterstützer der Kampagne "Make Rojava Green Again" selbst ein halbes Jahr in Nordsyrien verbracht hat. "Rojava ist ein Ort der Demokratie und im nahen Osten ein Lichtblick des friedlichen Zusammenlebens verschiedener Völker und Religionen. Die Menschen versuchen dort auch, eine ökologische Gesellschaft aufzubauen", berichtete Schindler: "Der Angriffskrieg des faschistischen türkischen Staates bedroht dort Millionen von Menschen und ihre Lebensgrundlagen."

Die Polizei berichtete nach Abschluss der Veranstaltung von einem unproblematischen Einsatz mit etwa 250 bis 300 Personen.

 
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