Auf einer Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte sind inzwischen mehr als 300 Medikamente aufgeführt, die in Deutschland knapp sind – vom Fiebersaft für Kinder über Mittel gegen Bluthochdruck und Diabetes bis hin zu gängigen Antibiotika und lebenswichtigen Krebsmedikamenten. Da auf der Liste nur rezeptpflichtige Arzneien stehen und es bei Lieferengpässen keine Meldepflicht gibt, dürfte der Mangel in Wirklichkeit sogar noch um einiges dramatischer sein. Die Apothekerverbände sprechen bereits von 1000 Medikamenten.
Die Bundesregierung will einen Teil der Produktion deshalb zurück nach Deutschland holen. Wie genau das funktionieren soll, ist unklar. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat für diese Woche zwar einen entsprechenden Gesetzentwurf angekündigt, nennt aber auf Nachfrage noch keine Details. Der Gesundheitsexperte der FDP-Bundestagsfraktion, der Würzburger Abgeordnete Andrew Ullmann, fordert begleitend dazu die Einberufung eines Krisentreffens. Um Lösungen zu finden, betonte er gegenüber dieser Redaktion, halte er einen Gipfel zwischen Ärzteschaft, Apothekerschaft, Politik und Pharmaindustrie für nötig. Die Union argumentiert ähnlich und verlangt noch in diesem Jahr einen „Beschaffungsgipfel“.
„Versorgungssicherheit muss absolute Priorität haben“, findet auch Ullmann. Die Knappheit mancher Medikamente sei die Folge „monopolistischer Versorgungsstrukturen“. Die Große Koalition habe hier, ähnlich wie bei der Energieversorgung, einseitige Abhängigkeiten geschaffen. Um diese Strukturen aufzubrechen, sei es wichtig, die Lieferketten zu diversifizieren. Zugleich müsse Deutschland wieder attraktiv für die Produktion von Arzneimitteln werden.
So jedenfalls ist der Artikel völlig uninteressant, finde ich.