Er blick auf ein herausragendes Lebenswerk und wurde dafür jetzt mit der Cothenius-Medaille der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ausgezeichnet: Botaniker Otto Ludwig Lange, emeritierter Professor der Universität Würzburg.
Mit der Medaille ehrt die Akademie verdiente Wissenschaftler für ihr herausragendes Lebenswerk. Der Arzt und Zoologe Ernst Haeckel hatte sie 1864 verliehen bekommen, der Entwickler des ersten Computers, Konrad Zuse, erhielt sie 1985. Nun zählt auch der Würzburger Botaniker Otto Ludwig Lange zu den Ausgezeichneten. „Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man eine solche Ehrung sozusagen als Abschlusszeugnis für seine Arbeit erfährt“, freute sich der 88-Jährige.
Von 1967 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 hatte Lange einen Lehrstuhl für Botanik an der Universität Würzburg inne. Er ist einer der Begründer der modernen Ökophysiologie. Sie hat das Ziel, das Verhalten und die Reaktionen von Pflanzen, also etwa ihre Widerstandsfähigkeit gegen hohe und tiefe Temperaturen, ihren Wasserverbrauch oder ihre Photosynthese und Stoffproduktion, im Wechselspiel mit der Umwelt quantitativ zu erfassen. Der Würzburger befasste sich mit Grundlagenforschung an Wild- und Kulturpflanzen als auch mit angewandter Forschung.
Er analysierte Bewässerungskulturen in der Negev-Wüste, Waldschädigungen durch Luftschadstoffe und die Schwefeldioxid-Resistenz von Flechten. Sogar ein Berg in der Antarktis ist nach ihm benannt, der „Lange Peak“.