Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November kritisiert die grüne Landtagsabgeordnete Kerstin Celina die notorische Unterversorgung Unterfrankens mit Frauenhausplätzen, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen. „Die Frauenhäuser müssen immer wieder von Gewalt betroffene Frauen und Kinder abweisen, da sie keine Plätze mehr haben. Das ist untragbar“, so Kerstin Celina. „Corona bedingt erwarten die Frauenhäuser einen Anstieg an häuslicher Gewalt und damit auch eine verstärkte Nachfrage nach Frauenhausplätzen. Hier ist rasches Handeln angesagt.“
Unterfranken verfügt insgesamt lediglich über 35 Frauenhausplätze, nur ein Frauenhaus ist mit einem Aufzug ausgestattet. Der Bedarf liegt laut Staatsregierung bei 50 Frauenhausplätzen. Legt man die Empfehlungen der Istanbul-Konvention zugrunde, so dürfte die benötigte Zahl an Frauenhausplätzen noch höher liegen. Ein Problem ist die in den vergangenen Jahren gestiegene Verweildauer aufgrund der Wohnungsnot: Die Frauen finden keine entsprechende Anschlusswohnung und haben demnach Schwierigkeiten, sich ein eigenes Leben aufzubauen. „Hier brauchen wir zielgerichtete Angebote zur Unterstützung“ fordert Celina, und ergänzt, dass der Zugang zu Frauenhäusern für alle Frauen möglich sein müsse, also auch für Frauen mit Behinderung und für wohnungslose Frauen, denn diese Frauen habe kaum jemand im Blick.
Mit der geplanten Ausweitung der Frauenhausplätze bei der AWO um sechs Plätze in Würzburg wird die notorische Unterversorgung, selbst nach der konservativen Bedarfsschätzung der Staatsregierung nicht beseitigt. Celina: „Nachdem der ehemalige Würzburger Landrat, Eberhard Nuss, sich schon mit dem Thema beschäftigt hatte, die Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt Würzburg die Schaffung von Frauenhausplätzen im Landkreis Würzburg ebenfalls schon im Frühjahr 2020 befürwortete, nachdem auch das Polizeipräsidium Unterfranken ebenfalls den Bedarf nach mehr Schutzplätzen festgestellt hatte und nachdem schon im Oktober 2018 die Fraktionsvorsitzenden im Kreistag vom damaligen Landrat informiert worden waren, sollten wir nun gemeinsam darangehen, hier Nägel mit Köpfen zu machen." So sein ein ein klares Konzept notwendig, um zeitnah Fördermittel für ein Frauenhaus im Landkreis Würzburg zu beantragen.