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"Maulaffenbäck bleibt erhalten"
ALTSTADT "Gehofft, gekämpft und doch verloren", so überschreibt Wirtin Marion Meintzinger-Landmann vom "Maulaffenbäck" einen Handzettel für ihre Gäste, in denen sie ihnen mitteilt, dass das Würzburger Traditionslokal an kommenden Samstag, 22. Januar, vorerst zum letzten Mal geöffnet sein wird.
Von unserem Redaktionsmitglied Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 15.12.2020 12:08 Uhr
Der Mietvertrag mit dem Vermieter Karl-Heinz Pfister sei von diesem zum 31. Januar gekündigt worden, erzählt Marion Meintzinger-Landmann. "Das ist richtig", bestätigt Karl-Heinz Pfister im VOLKSBLATT-Gespräch. "Im Maulaffenbäck steckt mein Herzblut drin und ich habe alles versucht, der Stadt und der Bevölkerung den Maulaffenbäck in seiner jetzigen Form zu erhalten." Das sei ihm nun gelungen, berichtet Pfister weiter.

Vorangegangen sei ein monatelanger Rechtsstreit mit der früheren Pächterin Marion Meintzinger-Landmann, die das Lokal seit 1988 betrieben hatte. Als zuletzt die Mietzahlungen für das Lokal immer spärlicher gekommen seien, habe Pfister seinen Rechtsanwalt einschalten müssen, berichtet er. Mitte 2004 bekam die Pächterin die Kündigung ins Haus. "Ich habe selber Geld aufgenommen, um den Maulaffenbäck zu kaufen und muss Tilgung und Zinsen zahlen", sagt er. Nach anfänglicher Zustimmung habe Meintzinger-Landmann sich jedoch entschlossen, den Streit vom Gericht entscheiden zu lassen und diesen kurz vor Weihnachten mit Bausch und Bogen verloren. Zum 31. Januar muss sie das Lokal geräumt haben.

"Ich habe der Hilde Dietz bei der Übernahme 1988 in die Hand versprochen, dass das ,Vesperle' erhalten bleiben wird, denn das ist eine Institution in der Stadt", sagt Pfister. Vesperle bedeute, dass jeder Gast seine Brotzeit selber mitbringen kann, dazu Besteck und Teller serviert bekommt, und nur für den Schoppen, der er trinkt, bezahlen muss.

Anfang Februar, so erzählt Pfister, werde ein neuer Pächter vorgestellt. "Der Maulaffenbäck war immer schon gut, aber dann wird er besser sein als je zuvor", verspricht Pfister. Mehr will er jedoch noch nicht verraten. Nur eines verrät er jetzt schon:

Die Innenausstattung des Traditionslokales, um die viele Stammgäste bereits gefürchtet hatten, wird ebenfalls erhalten bleiben. "Da bin ich mit Frau Meintzinger-Landmann zu einer Einigung gekommen", räumt Pfister alle Befürchtungen aus dem Weg. "Ich bin jetzt der Maulaff', aber in zwei Generationen freuen sich meine Nachfahren", sagt er und lächelt.

 
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