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WÜRZBURG
Matthias-Ehrenfried-Haus: Ein Knotenpunkt im Netz der Kirche
Spaß im Regen: Der Spatenstich fürs neue Matthias-Ehrenfried-Haus in der Bahnhofstraße in Würzburg. Im Bild unter anderen von rechts Domkapitular Clemens Bieber, der Leiter des ME-Hauses Jürgen Krückel, OB Christian Schuchardt; links der stellvertretende Landrat Armin Amrehn. Foto: Thomas Obermeier
Foto: Thomas Obermeier | Spaß im Regen: Der Spatenstich fürs neue Matthias-Ehrenfried-Haus in der Bahnhofstraße in Würzburg. Im Bild unter anderen von rechts Domkapitular Clemens Bieber, der Leiter des ME-Hauses Jürgen Krückel, OB Christian ...
Regina Urbon
 |  aktualisiert: 17.09.2017 02:48 Uhr

Das Matthias-Ehrenfried-Haus soll ein noch schöneres Begegnungshaus werden, stellen sich die die Würdenträger des Bistums vor. Natürlich keinen Abbruch. Ein wenig Sand in die Höhe werfen – das symbolisierte den Baubeginn. Die Jacketts wurden nicht schmutzig dabei, nur ein wenig feucht. Dann war die nachmittägliche Show im kleineren der beiden Innenhöfe schon vorbei.

Auf dem Fundament der Pfarreien

Drinnen gab's geballte Information im derzeit noch relativ kleinen Foyer – es soll künftig eine großzügigere Empfangshalle werden. Die Domkapitulare Helmut Gabel und Jürgen Vorndran sprachen den Wandel an, den das ME-Haus in den 44 Jahren seines Bestehens mitgemacht hat: Vom Bildungshaus, das auf dem Fundament der Pfarreien Nachbarschaftshilfe bietet und lebenspraktische Erkenntnisse vermittelt, hin zu einem Haus fortschrittlicher Wissensvermittlung und Vernetzung.

Geplant sind hier für die Zukunft nicht nur Bildungs- und Gemeinschaftsräume, sondern auch die Einrichtung von Büros und Beratungsstellen der Caritas Würzburg Stadt und Land, die derzeit noch in der Randersackerer Straße 25 untergebracht sind, wie ihr Geschäftsführer Stefan Weber erläuterte. Synergieeffekte sind gewollt, bis hin zum „wellcome–“Standort, in dem praktische Hilfen für Familien und allein Erziehende nach der Geburt eines Kindes angeboten werden.

Familienstützpunkt für die Innenstadt

30 Ehrenamtliche wirken hier mit, erläuterte Gabel. „Seit August 2015 ist das ME-Haus Familienstützpunkt für die Innenstadt – mit Väterschwerpunkt,“ so der Domkapitular. Zielgruppen seien nicht nur Kirchgänger und Ehrenamtliche, sondern alle interessierten Menschen, gleich welcher Religion oder Weltanschauung. Diözesanmotto: die Kirche für die Menschen erlebbar machen. Vorübergehend sind Kurs-, Begegnungs-, Veranstaltungs- und Büroräume in der Kolpingstraße 11 untergebracht.

Der Bischöfliche Stuhl hatte im Winter 2015 die SBW Bau- und Verwaltungs-GmbH, eine Schwestergesellschaft des St.-Bruno-Werkes, mit der Planung der ausstehenden Generalsanierung und Neuordnung des Hauses beauftragt.

Schwerpunkt Brandschutz

Neben der Anpassung an den aktuellen und künftigen Bedarf als Bildungs- und Mehrgenerationenhaus und als Beratungsstelle der Caritas, waren Brandschutz, barrierefreier Zugang (Aufzug), die Erneuerung der Technik und die Schaffung eines großzügigen Foyer- und Eingangsbereiches Schwerpunkte.

Vortragssaal mit Bühne

Im Unter- und Erdgeschoss werden die Gruppen- und Veranstaltungsräume untergebracht. Ein Vortragssaal soll Bühne und 300 Sitzplätze erhalten. Auch an ein Seniorenwohnzimmer mit Balkon ist gedacht, ebenso an ein Café zur Begegnung und zum Beispiel eine Kreativwerkstatt.

Der Eingangsbereich soll Information und Orientierung bieten. Barrierefrei wird es auch einen Übergang zu Stift Haug geben, war doch das ME-Haus früher auch schon Pfarrhaus. Verwaltungs- und Büroflächen samt Caritas-Beratungsstellen werden in den Obergeschossen zu finden sein. Vier Mitarbeiterwohnungen wurden geräumt, Büros entstehen.

ME-Haus wird größer

Mit zum Neubauprogramm gehören die Erneuerung der Dachkonstruktion des Saalbaues und die mehrgeschossige Dachkonstruktion des Straßenbaues, eine Brandmeldeanlage und statische Maßnahmen. Von früher 2000 Quadratmetern Nutzfläche wird das Begegnungshaus auf 2500 Quadratmeter erweitert.

Denkmalschutz beachtet

In launigen Worten bezeichnete Oberbürgermeister Christian Schuchardt auch im Namen des stellvertretenden Landrates Armin Amrehn das Bauvorhaben als Einrichtung mit überkonfessioneller Wirkung als Glücksfall für die Stadt. Dem OB fielen beim Rückblick ein Beauty-Contest für OB-Kandidaten, eine kleine Hausmesse für Flüchtlingshelfer und -Organisationen und Theateraufführungen der Dompfarrei ein.

Er erwähnte Familienstützpunkt, Angebote für Eltern und Großeltern, Kreativkurse, Gesprächstraining, Trauergruppen und viele mehr, die in dieser Institution eine Heimat gefunden haben – „ein Knotenpunkt im Netz der Kirche“, wie auch Helmut Gabel erklärt hatte. Das Landesamt für Denkmalpflege wurde seit Beginn der Planungen mit einbezogen; relevante Eingriffe in die denkmalgeschützte Fassade wurden abgesprochen.

Baukosten 13,8 Millionen Euro

Geschätzte Baukosten: 13,8 Millionen Euro. Das neue ME-Haus soll Mitte 2020 fertig sein. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch das unmittelbare Straßenumfeld. In Zusammenarbeit mit der Stadt soll eine Neuordnung des Kreuzungsbereiches stattfinden.

 
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