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Massiver Anlagebetrug mit Kryptowährung: 61-Jährige wurde um hunderttausende Euro und ihr Haus gebracht
Eine 61-Jährige hat mehrere 100.000 Euro und ihr Haus bei einem Anlagebetrug verloren. Die Polizei warnt vor immer neuen Maschen der Internet-Betrüger.
Vorsicht vor Betrügern: Die Polizei warnt vor unseriösen Angeboten mit Kryptowährung im Internet.
Foto: Symbolbild Kryptowährung/ Martina Müller | Vorsicht vor Betrügern: Die Polizei warnt vor unseriösen Angeboten mit Kryptowährung im Internet.
Katja Glatzer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:00 Uhr

Eine Anlegerin aus dem Landkreis Würzburg ist von Anlagebetrügern um mehrere hunderttausend Euro gebracht worden, heißt es aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken. Die Betrugsmasche bei Anlagen in Kryptowährung ist demnach weiterhin erfolgreich. Daher warnt die unterfränkische Polizei vor unseriösen Angeboten. Die Täter seien im Internet unterwegs und auf angeblich hohe Renditen im Zusammenhang mit hochspekulativer Kryptowährung wie zum Beispiel Bitcoin spezialisiert.

Die 61-Jährige aus dem Landkreis fiel auf "diese gleichermaßen wirkungsvolle wie perfide Vorgehensweise von Anlagebetrügern" herein. Laut Polizei war sie im Juli vergangenen Jahres auf eine Firma im Internet gestoßen, die hohe Renditen im Bereich des Handels mit Kryptowährung versprach. "Nach einer ersten Überweisung von 250 Euro folgten unzählige weitere Überweisungen mit hohen Geldsummen. Dabei erhielt sie nahezu täglich Anrufe von dem vermeintlichen Anlageberater, der sie massiv psychologisch unter Druck setzte", so die Meldung aus dem  Polizeipräsidium weiter. Als sie sich den vermeintlichen Gewinn von 600.000 Euro auszahlen lassen wollte, hätten die Täter dann immer wieder neue Gebühren verlangt, um den Betrag auszahlen zu können. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa überwies die 61-Jährige insgesamt etwa 860.000 Euro an die Betrüger.

Hohe Geldsummen bei Freunden geliehen

Für die Anlage des Geldes und die hohen Gebührenforderungen habe die Geschädigte nicht nur ihr eigenes Vermögen eingesetzt, sondern sich auch hohe Geldsummen bei Freunden und Bekannten geliehen. "Um das geliehene Geld zurückzahlen zu können, musste sie letztendlich sogar ihr Haus verkaufen", so die Polizeimeldung. Im März habe die 61-Jährige schließlich den Betrug erkannt und und Anzeige erstattet. Die weiteren Ermittlungen übernahm die Kripo Würzburg.

Über die Masche der Betrüger wurde seitens der Polizei in der Vergangenheit zwar bereits berichtet und gewarnt. Immer wieder neue Anpassungen der Methode seitens der online handelnden Betrüger führten jedoch dazu, dass auch weiterhin Menschen auf die geschickten Taktiken hereinfielen. "Die Täter unterhalten professionelle Webseiten, die den Geschädigten tatsächlich Kursschwankungen und hohe Zinsgewinne vortäuschen. Dabei sind diese Seiten fast nicht von denen seriöser Anbieter zu unterscheiden." Ein Blick auf das letzte Jahr zeige, dass es zu einer Zunahme derartiger Betrugsdelikte kam. "Die Täter agieren auch in diesem Deliktsfeld aus Callcentern heraus, die sich meist im Ausland befinden."

Verhaltenshinweise zur Vorbeugung solcher Straftaten

Zur Vorbeugung solcher Straftaten, die Menschen oftmals um ihr ganzes Vermögen bringen, gibt die unterfränkische Polizei Verhaltenstipps. Man solle sich beispielsweise nicht zu einem Vertragsabschluss drängen lassen, die AGBs des Anbieters genau durchlesen oder den Service von Verbraucherzentralen und spezialisierten Anwälten (Fachanwälte für Kapitalmarktrecht) nutzen und die Angebote prüfen lassen.

Zudem solle man sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden lassen. "Der Aussicht auf einen hohen Gewinn (Rendite) steht immer ein hohes Risiko bis hin zum Totalverlust gegenüber", heißt es aus dem Präsidium. Weiter rät die Polizei sich mit einem Angehörigen oder Bekannten des Vertrauens über eine mögliche Investition zu beraten. 

 
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Kommentare
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  • H. S.
    Wenn sie das Geld selbst erarbeitet hätte, wäre sie vermutlich bewusster damit umgegangen.
    Wie gewonnen - so zerronnen.
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  • P. S.
    Nach wie vor ist das Hauptproblem solcher Fälle die unzureichende Information und Bildung der Bevölkerung in Sachen Geldanlage. Alles was über Sparbuch hinausgeht ist gleich Zockerei und wenn es wirklich Zockerei ist erkennt man es nicht.
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  • A. H.
    Gegen Hier hilft keine Bildung
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  • A. H.
    sorry, "Gier"
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  • H. S.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • U. A.
    Ein Dummer steht immer auf.
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  • P. W.
    Schlauer Spruch. Sie haben bestimmt alles richtig in Ihrem Leben gemacht.
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  • A. F.
    @mdeeg
    Da muss ich Ihnen widersprechen, das ist Gier und gepaart mit Naivität und Dummheit, ist leider so. Für die Frau ist die Situation dramatisch und traurig.
    Wenn ich ein Finanzberater wäre , und eine todsichere Geldanlage hätte, dann würde ich doch das Geschäft alleine machen, und keine anderen Menschen mit ins Boot nehmen.
    Diesen Grundgedanke immer im Kopf behalten.
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  • M. G.
    Diese Unsummen von Renditen und Gewinnversprechen wollen von dir nur immer das "Eine", "dein Geld!"
    Für mich war die Börse schon immer ein Spielautomat!
    Wenn dir das Geld nicht weh tut wo du da rein steckst und hinterher verlieren kannst, dann darfst da mitspielen.
    Wenn es dir weh tun würde, lasse generell die Finger davon!
    "Die Börse ist der einzige Spielautomat, wo keine Regierung der Welt eine verbieten würde, oder gar eine Altersbeschränkung auferlegt". Da jeder Staat in jede Richtung mit verdient, bleibt dieses "Glücksspiel", auch wenn viele noch nicht begriffen haben, wie ihnen da geschieht, für den kleinen Mann ein absolutes "NGO"!
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  • A. M.
    Das Geld in der Matratze aufzubewahren kann aber auch nicht die Lösung sein! Zumindest nicht für mich. Es gibt schon ein großes Feld zwischen seriöser Finanzplanung und kriminellem Vorgehen. Wenn man der aktuellen Inflation entgegentreten möchte, dann kommt man ohne Börse nicht aus. Aber letztlich muss das jeder selber entscheiden.
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  • S. G.
    Wer die Börse so verteufelt, wäre im Sozialismus besser aufgehoben.

    Wenn ich an der Börse Geld investiere, erwerbe ich einen Sachwert in Form von Unternehmensanteilen (bei Aktien, Fonds und ETFs). Das Investment ist stets auf die Zukunft ausgerichtet unter der Annahme, dass man am möglichen Gewinn der Unternehmen partizipiert (in Form von Dividenden und/oder Kurssteigerungen). Das Geld, welches man investiert, sollte man kurzfristig nicht benötigen. Man sollte hier in Regionen von mindestens 10, besser 15-20 Jahren denken. Und man sollte nicht auf ein einzelnes Pferd setzen. Denn dann droht tatsächlich der Totalverlust (Wirecard).

    Von Kryptos halte ich bis heute nichts, weil es dafür für mich keinen echten Gegenwert gibt. Es ist ein hochriskantes und spekulatives Geschäft. Generell sollte man sich von Investments und Banken fernhalten, wenn man das Produkt nicht versteht.

    Und natürlich sollte man weiter aufklären, dass nicht noch mehr Menschen geschädigt werden.
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  • M. G.
    Sie Sozialismus - Experte, lesen sie mal was Weltsparen rät:

    Das Risiko von Aktien für Anfängerinnen und Anfänger erklärt

    Auch wenn der Aktienhandel hohe Renditen verspricht, sollten Anlegerinnen und Anleger das Risiko mit einkalkulieren. Aktien ohne Risiken gibt es nicht. Das liegt daran, dass die Aktienkurse nicht ausschließlich vom Unternehmen abhängig sind, sondern die Volatilität wird auch durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Deshalb ist es gerade für Anfängerinnen und Anfänger wichtig, dass sie vor dem Einstieg in den Aktienhandel ihre Risikobereitschaft hinterfragen.

    Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Erträge. Das heißt: Auch wenn die Aktien in der Vergangenheit steigende Kurse aufgewiesen haben, bergen die Aktien immer noch die Gefahr eines vollständigen Verlustes. Risiko-bewusste Anlegerinnen und Anleger investieren daher immer nur Geld, das sie nicht unmittelbar benötigen.

    Noch mehr Sozialismus?
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  • S. G.
    Habe ich etwas Gegenteiliges behauptet? Sie sind doch auf dem Standpunkt, dass die Börse ein Glücksspiel ist. Sicher kann man an der Börse so zocken, dass es zum Glücksspiel verkommt. Das hat aber rein gar nichts mit langfristigem Investieren in Sachwerte zu tun. Etwas mehr finanzielle Bildung stände Ihnen und wahrscheinlich vielen anderen gut zu Gesicht.

    Ich halte das Schneeballsystem gesetzliche Rente langfristig für das größere Glücksspiel.
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  • K. F.
    es wird aber immer wieder vor solchen Betrügern gewarnt. Warum macht man auch gleich solch hohe Summen - denken sollte man bei solchen Anrufen schon.
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  • M. R.
    Es gibt keine sehr lukrativen Anlagen. Gäbe es diese, würde niemand uns damit teilen wollen.
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  • M. G.
    Genau so isses!
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  • M. F.
    Gier frisst Hirn. Mir tun nur die Leute Leid die Ihr Geld geliehen haben!!!
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  • M. G.
    Darum?
    "Was ich nicht in der Hand halten kann, kaufe ich nicht und lege auch nichts an!"
    Mit denen habe ich kein Mitleid, die sich auf solchen Eis begeben und einbrechen, die haben es nicht besser verdient!
    Die Kriminellen können mit Kryptowährung noch so clever sein, ich fasse so was nie und nimmer an, auch wenn eine örtliche Bank dahinterstehen würde. "Nein und nochmals nein!"
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Kryptowährung kann man nicht anfassen!🤣
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  • W. R.
    Tja, die Gier.
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