Mit einer Spende von mindestens 50 Euro an die Würzburger Kindertafel kann jeder ein Teil der Portrait-Serie "mynewface" von Fotograf Thomas Berberich und Webdesigner Alexander Deß werden: Unterstützer erhalten ein professionelles Foto mit dem stetigen Begleiter vieler in der momentanen Lage, ihrer persönlichen Schutzmaske. Diese Redaktion berichtete bereits darüber. Die so entstandenen Bilder können nicht nur von Teilnehmern selbst für nicht-kommerzielle Zwecke genutzt werden, sie werden außerdem auf der Website des Projekts ausgestellt. Die Idee erfreut sich großer Begeisterung und hat schon viele Menschen vor Berberichs Linse gelockt.
Allein in sieben Tagen überstieg die Zahl der fotografierten Personen schon die Hundert, alle momentan angebotenen Fototermine sind bereits ausgebucht. Thomas Berberich versichert aber, dass schon weitere Termine in den nächsten Wochen geplant seien. Was ihn besonders freut: "Bisher fanden alle ihr Bild schön".
Bekannte Würzburger Gesichter machen mit
Auch Webdesigner Alexander Deß ist weiterhin fleißig am Projekt beteiligt. Mittlerweile gehen die E-Mails mit den Portraitfotos der Teilnehmer automatisiert raus, zuvor musste Deß alle Nachrichten noch persönlich verfassen.
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Das Projekt hat es auch geschafft noch weitere bekannte Würzburger Gesichter abzulichten. Sternekoch Bernhard Reiser, den sich Berberich vor einer Woche noch als Gast gewünscht hat, wurde bereits fotografiert. Vor der Kamera saßen ebenfalls schon Hochschulpfarrer Burkhard Hose, Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters Enrico Calesso, ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm und viele mehr.
Dieses Aufgebot soll aber niemanden abschrecken, so Berberich. Er betont: "Wirklich jeder kann mitmachen. Mir scheint es da bei vielen eine kleine Hemmschwelle zu geben". "Mynewface" soll in Zukunft erst einmal so weitergehen wie bisher. "Es gibt kein konkretes Ziel oder einen Plan", erklärt Berberich. Man müsse sich immer der aktuellen Situation anpassen.
Schwierige Zeiten für die Kindertafel
Ute Kremen, Vorstand der Würzburger Kindertafel, freut sich über die rege Teilnahme am Projekt. Als Thomas Berberich mit dem Vorschlag auf sie zukam, war sie sofort Feuer und Flamme. "Was für eine geniale Idee". Auch für die Kindertafel herrschen im Moment schwierige Zeiten. Das angebotene "Pausenbrot-Catering" ist von den Schulen selbst abhängig. Erst wenn diese wieder im regulären Betrieb sind, kann auch die Tafel zu ihrer vollen Unterstützung zurückkehren.
"Ich hoffe, dass wir die Kinder bald wieder unterstützen können", so Kremen. Sie rechnet damit, dass die Tafel spätestens nach Pfingsten wieder öffnen kann und dass die Nachfrage größer werden wird. "Dank der Aktion können wir gestärkt wieder einsteigen", freut sich die Mitbegründerin der Kindertafel. Sie schätzt die bisherigen Spenden durch das Fotoprojekt auf ungefähr 4000 Euro: "Viele spenden mehr als 50 Euro und es gibt auch weitere Spenden durch die Aufmerksamkeit, die wir dank des Projekts erhalten".
Neben den Spenden erfreut Ute Kremen sich auch an der Idee: "Ein Mundschutz kann auch kleiden, er muss nicht blöd aussehen. Außerdem sieht man: der Mensch hängt nicht allein von seinem Gesicht ab". Sie hat sich bereits auch einen Fototermin gesichert.