In Erinnerung an den Heiligen Sankt Martin, der am 11. November Namenstag hatte, zogen am Sonntagabend die Kinder mit ihren bunten selbst gebastelten Laternen durch die Gassen von Greußenheim. Zur Einstimmung las Sabrina Urkom eine Kindergeschichte "Martin der Schuster" vor, berührend und einfühlsam. Musikalisch wurde der große Zug mit über 200 TeilnehmerInnen von der Musikkapelle aus Greußenheim entlang der wunderschön mit Kerzen beleuchteten Strecke begleitet. Ein Erlebnis für die Kinder, die mit leuchtenden Augen dabei waren. Sie hatten sich seit Tagen auf diesen Abend gefreut und fleißig an ihren Laternen gebastelt. Im Kindergarten viel vom Heiligen Martin von Tours gehört. Begleitet vom Kindergarten-Team, ihren Eltern, Geschwister und Großeltern, leuchteten sie und sangen Martins- und Laternenlieder. Am Kirchplatz hatten die Mitglieder des Elternbeirates zu Kinderpunsch, Glühwein und Wiener eingeladen.
Wer war der Heilige Sankt Martin und warum gibt es vielerorts Martinszüge?
Martin war ein römischer Soldat, der um das Jahr 316 nach Christus geboren wurde. Der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Mann tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen warmen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte schenkte. In der Nacht erschien Martin der Bettler im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen. Tief berührt von diesem Ereignis ließ er sich taufen, wurde Priester und wirkte segensreich in der Stadt Tours (heute Frankreich). Eines Tages baten ihn die Menschen ihr Bischof zu werden. Doch der bescheidene Martin hielt sich des Amtes nicht für würdig und versteckte sich - einer Überlieferung zufolge - in einem Gänsestall. Die schnatternden Vögel verrieten ihn allerdings und er wurde doch zum Bischof geweiht. Rund 30 Jahre lang war Martin Bischof von Tours und soll zahlreiche Wunder vollbracht haben. Am 11. November 397 wurde er zu Grabe getragen und später heiliggesprochen. Heute ist St. Martin der Schutzpatron etlicher Berufsgruppen, etwa der Winzer, Weber und Schneider. Außerdem kümmert er sich, der frommen Überlieferung nach, um Bettler, Soldaten - und Haustiere.
Von: Elfriede Streitenberger (für das Kinderhaus Greußenheim)