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Rimpar
Marktgemeinde will bauwillige Familien fördern
Im Baugebiet Winkelgasse sind inzwischen die meisten Baulücken geschlossen.
Foto: Christian Ammon | Im Baugebiet Winkelgasse sind inzwischen die meisten Baulücken geschlossen.
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 23.01.2019 02:14 Uhr

Gleich mehrere Planungen für Neubaugebiete dürften in den kommenden Jahren das Angebot für junge Familien in Rimpar deutlich steigern. Zugleich sind jedoch die Quadratmeterpreise für Grundstücke oder Eigentumswohnungen in der Stadtumlandgemeinde auf Rekordniveau gestiegen. In der Marktgemeinde wird darum über eine Förderung für Familien diskutiert.

Mit großer Mehrheit hat der Gemeinderat bereits einem Antrag einiger Bauherren aus dem schon erschlossenen Gebiet Sonnenweg-Lohenweinberg zugestimmt und die Verwaltung damit beauftragt, einen Satzungsentwurf auszuarbeiten. Dort soll es nun eine Unterstützung geben ähnlich wie in dem 2015/16 erschlossenen Baugebiet Winkelgasse im Ortsteil Gramschatz.

Über einen alternativen Antrag, den die Rimparer Liste-IG kurz vor Weihnachten eingebracht hatte, soll in der kommenden Sitzung des Gemeinderats beraten werden. Darin fordert sie, "soziale Kriterien" wie Einkommen und Vermögen als Fördervoraussetzung in die Satzung aufzunehmen. Gerade bei freiwilligen Leistungen der Gemeinde sei genau zu prüfen, ob die Mittel auch tatsächlich "zielgerichtet" verwendet werden, heißt es in dem Antrag der RL-IGU.

Anders als in der Winkelgasse, wo die Gemeinde 39 Grundstücke aus ihrem Besitz verkauft hatte und dabei ausdrücklich das Ziel verfolgte, kostengünstigen und familienfreundlichen Wohnraum zu schaffen, um so etwa den örtlichen Kindergarten zu erhalten, hätten beim Baugebiet Sonnenweg-Lohenweinberg, dessen Grundstücke zu einem Großteil versteigert wurden, möglichst hohe Einnahmen im Vordergrund gestanden, um den Gemeindehaushalt aufzubessern, erläutert Fraktionssprecher Willy Pototzky.

Tatsächlich wurden in der als besonders hochwertig eingestuften Wohnlage Höchstpreise mit bis zu 370 Euro pro Quadratmeter erzielt. Und weiter: "Meines Erachtens geht es bei der ganzen Geschichte nicht darum, Familien das Bauen in unserer Gemeinde zu ermöglichen, sondern einzig darum, ob wir denen, die bereits einen zugegebenermaßen hohen Preis für das Baugrundstück entrichtet haben, einen Teil freiwillig zurückzahlen wollen." Er sieht hierin eine Ungleichbehandlung anderer Bauherren und Familien.

Anders als zum Teil behauptet werde, sei die Gemeinde zudem sehr wohl in der Lage Einkommensgrenzen festzulegen und auch zu prüfen. Als Beispiel nennt Pototzky das Einheimischenmodell, das der Bayerische Gemeindetag vorschlägt, und das ebenfalls am Einkommen ausgerichtete Baukindergeld von Bund und Land. Auch gebe es sinnvollere Formen einer Familienförderung, die weitere Kreise erfasse, wie eine bessere Ausstattung der Kindergärten oder unter Umständen auch die Einbeziehung von Einzelhäusern oder Renovierungen.

Bürgermeister Burkard Losert sieht in einer Offenlegung der Finanzen keine umsetzbare Lösung. "Wir können ja schlecht von jedem Bauherren verlangen, dass er vor uns alles offenlegt", sagt er. Mit weitreichenderen Vorschlägen zur Familienförderung drohe die Gemeinde ein Fass zu öffnen, das sie nicht mehr zubekomme.

 
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  • pegasch98
    Hier kommt wieder das sprichwort zum tragen jeden Menschen recht getan, ist eine Kunst die niemand kann. Erst wird ein zu hoher Preis für die Grundstücke moniert, dann regt mann sich auf das es pro Kind eine Förderung gibt die ca.10qm Grundstück entspricht.
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  • Dr_Allwissend
    Vor 2 Monaten noch Haushaltssperre und neuer Millionenkredit in Rimpar. Und jetzt wollen sie freiwillig (!) den Käufern von Luxus-Grundstücken Geld zurückzahlen ? Etwas Nachhilfe im Umgang mit öffentlichen Geldern würde diesem Gemeindrat wirklich nicht schaden.
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  • pegasch98
    Ich finde es immer wieder toll wer hier Berichte interpretiert, wie aus dem Bericht erkennbar sollen auch zukünftige Bauvorhaben an anderer Stelle gefördert werden.
    Ich empfehle Berichte genau zu lesen und ab und zu auch einmal Sitzungen der Marktgemeinde zu besuchen.
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  • Einwohner
    Wer weniger zahlen will kann ja in eine der Rimparer Ortsteile ziehen. Dort ist es deutlich günstiger.
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  • Ezechiel
    Bei den Preisen kann sich die Gemeinde die Überprüfung der Vermögensverhältnisse sparen. Von den Käufern nagt sicherlich keiner am Hungertuch. Es reiht sich in Rekordzeit Villa an Villa in diesem Baugebiet. Alleine schon die Idee durch eine Rückzahlung etwas für die Familienförderung in der Gemeinde zu tun ist hahnebüchen.
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