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Maria Lichtmess: Kerzenweihe und Bauernregeln
Die biblische Geschichte von der Darstellung Jesu im Tempel erzählt anschaulich die Szene  die Pfarrer Klaus König in der Gaukönigshöfer Kirche aufgebaut hat.
Foto: Hannelore Grimm | Die biblische Geschichte von der Darstellung Jesu im Tempel erzählt anschaulich die Szene die Pfarrer Klaus König in der Gaukönigshöfer Kirche aufgebaut hat.
Hannelore Grimm
 |  aktualisiert: 07.02.2022 02:16 Uhr

Kerzen spielten einstmals eine besondere Rolle am Fest "Maria Lichtmess", das am 2. Februar gefeiert wird und das bis ins Jahr 1912 sogar ein offizieller katholischer Feiertag war. Der Anlass des Festes geht zurück auf das Lukas-Evangelium, nach dem Maria ihren Sohn Jesus 40 Tage nach seiner Geburt erstmals in den Tempel gebracht hat.

Ausgehend von dem Gesetz, das ein neugeborenes Kind innerhalb einer bestimmten Frist in den Tempel zu bringen ist und auch die Eltern Jesu Maria und Josef dieser Vorschrift folgten, wurde dieses biblische Ereignis zu einem "Fest der Begegnung des Herrn." Dieses biblische Ereignis der "Darstellung Jesu im Tempel", wie der Feiertag seit dem 5.Jahrhundert in der Liturgie heißt, wird anschaulich durch die Szenerien, die Pfarrer Klaus König in der Kirche in Gaukönigshofen aufgebaut hat.

Große Bedeutung für ländliche Bevölkerung

Bei den Darstellungen, die wie der Geistliche vermutet, wohl einzigartig in der Diözese Würzburg ist, erzählen die uralten Figuren mit den Wachsköpfchen die Geschichte um das Geschehen im Tempel, in dem auch die Kerzen nicht fehlen. Nachdem um das Jahr 650 Rom das Fest der Darstellung eingeführt hatte, kamen später die Kerzenweihe und die Lichterprozessionen hinzu. Hierdurch hat sich der Name "Maria Lichtmess" eingebürgert.

An Maria Lichtmess, das später wieder als Herrenfest gefeiert wird und den Namen "Darstellung des Herrn" trägt, wurden in den Kirchen nicht nur die Kerzen geweiht. Dieser Tag hatte auch besondere bei der ländlichen Bevölkerung eine große Bedeutung.

Neues bäuerliche Arbeitsjahr begann

An Lichtmess begann nach den langen dunklen Wintermonaten ein neues bäuerliches Arbeitsjahr in der Landwirtschaft. Dieser Tag brachte den Mägden und Knechten ihren Jahreslohn und eine kurze arbeitsfreie Zeit. Diese oftmals einzigen Urlaubstage im Jahr genossen die Dienstboten ebenso wie die üppigeren Mahlzeiten, die an Lichtmess auf den Tisch kamen. Außerdem konnte zum 2. Februar das Dienstverhältnis von beiden Seiten aufgekündigt und ein neues begonnen werden.

Zu den Mythen, die sich um Maria Lichtmess ranken, gehören nicht nur die in den Kirchen geweihten Kerzen, denen eine besondere Heilkraft sowie Schutz und Hilfe für Mensch und Tier bei Krankheit, Gefahren und Unwettern zugesprochen wurde. Auch in unzähligen Bauernregeln gilt der 2. Februar als Wetterlostag: Ist's an Lichtmeß hell und rein, wird's ein langer Winter sei. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit", heißt es da. Der wohl bekannteste Spruch aber lautet: "An Lichtmess können die Herrn bei Tag ess'". Was soviel bedeutet, dass zum Abendessen keine Kerzen die Stube erhellen muss und dass es nach der Winterzeit "endlich wieder naus zu geht".

 
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