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Würzburg
Maria 2.0-Thesen an Würzburgs Domtür einfach abgerissen
Wie in vielen anderen Städten hängten auch in Würzburg Mitglieder der Refombewegung Maria 2.0 am Sonntag Thesen an die Domtür. Lange hing der Text nicht.
Einen 'neuen Thesenanschlag nach 500 Jahren' haben unterfränkische Mitglieder der kirchlichen Reformbewegung Maria 2.0 durchgeführt. Sie hingen ihre Forderungen an Türen des Würzburger Doms.
Foto: Thomas Obermeier | Einen "neuen Thesenanschlag nach 500 Jahren" haben unterfränkische Mitglieder der kirchlichen Reformbewegung Maria 2.0 durchgeführt. Sie hingen ihre Forderungen an Türen des Würzburger Doms.
Gisela Rauch
 |  aktualisiert: 12.02.2024 03:35 Uhr

In einer bundesweiten Aktion wollten Mitglieder der kirchlichen Reformbewegung Maria 2.0 am Sonntag an Domtüren und anderen Kirchentüren ihre Thesen für eine "zukunftsfähige Kirche" aufhängen. Auch in Würzburg waren Frauen mit Plakaten unterwegs und klebten ihr Plakat am Vormittag an die große Domtür. Doch lange hing der Text dort nicht. Ein Mitarbeiter des Doms kratzte das Plakat einfach ab. 

Nur an versteckter Nebentür blieb ein Plakat hängen 

Die bundesweite Aktion der Mitglieder von Maria 2.0 war für 14 Uhr am Sonntag angesetzt; deshalb traf um diese Zeit auch ein Mitarbeiter dieser Redaktion ein, um ein Foto zu machen. Doch die Zeit verrann; Vertreterinnen von Maria 2.0 waren nicht zu sehen. Doch dann erfuhr der Fotograf von einem Mitarbeiter des Doms, dass das Plakat mit den Thesen an der großen Domtür schon vor Stunden aufgehängt worden sei. Er habe es aber gleich abgekratzt, sagte der Dom-Mitarbeiter dem Fotografen. Nur an einer versteckt liegenden Nebentür des Doms blieb ein weiteres Plakat hängen. 

Von der großen Domtür entfernt, an einer Nebentür noch sichtbar: Thesenanschlag von Maria 2.0.
Foto: Fabian Gebert | Von der großen Domtür entfernt, an einer Nebentür noch sichtbar: Thesenanschlag von Maria 2.0.

Bewegung prangert  "eklatante Missstände in der katholischen Kirche" an

Mit dem Thesenanschlag an Kirchentüren möchte die Bewegung Maria 2.0 auf die "eklatanten Missstände in der katholischen Kirche" hinweisen und ihre Forderungen nach Reformen für eine zukunftsfähige Kirche untermauern. Die Initiatorinnen kämpfen nach eigenen Angaben für eine geschlechtergerechte Kirche mit Zugang für Frauen zu allen Kirchenämtern. Sie fordern die Aufhebung des Zölibats und "Aufklärung, Verfolgung und Bekämpfung der Ursachen von sexualisierter Gewalt" in der Kirche. Die Initiatorinnen haben den Termin für den Thesenanschlag deshalb auf den 21. Februar gelegt, weil in der kommenden Woche die virtuelle Vollversammlung der Deutschen Bischöfe stattfindet. 

Die Aufhebung des Pflichtzölibats und 'Zugang aller Menschen zu allen Ämtern' fordern die Mitglieder von Maria 2.0. 
Foto: Fabian Gebert | Die Aufhebung des Pflichtzölibats und "Zugang aller Menschen zu allen Ämtern" fordern die Mitglieder von Maria 2.0. 
 
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  • W. B.
    Kirche aus
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  • G. K.
    Was kann man bzw frau auch anderes erwarten bei einem Verein, bei dem rückständige und verknöcherte alte Männer das Sagen haben... Mädels, lasst euch nicht unterkriegen, ihr habt recht!!!
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  • K. F.
    man kann zur Kirche stehen wie man will, die Thesen sind auch richtig und gut formuliert.
    Man müsste aber trotzdem dem Hausherrn vorher um Genehmigung fragen, ob man an die
    Türen des Domes oder einer anderen Kirche hängen darf. Soweit dies nicht geschehen, ist
    das Hausfriedensbruch! Ich lasse mir vor der eigenen Tür auch nicht irgendetwas hinhängen! - Das andere aber zum Thema: wenn sich die Kirche in den nächsten 4-5 Jahren nicht öffnet, und auch Frauen zum Priesteramt zulässt, ist in 20 Jahren Schluß.
    die jetzigen 50 oder 60jahre alten Priester sind dann auch schon in Rente, wer bleibt dann noch übrig! Mir ist übrigens ganz egal wer zelebriert, ob Mann oder Frau. Hauptsache gscheit! War nicht die 1. Osterbotschafterin eine gewisse Maria Magdalena, einst eine stadtbekannte Hure?
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  • H. T.
    Ja, das mit dem vorher hat der Kaiser seinerzeit bei Luther auch so gesehen.
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  • A. B.
    "ganz egal wer zelebriert ..." -- mir ehrlich gesagt nicht.
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  • M. Z.
    Sie war eine der ersten Osterbotschafterinnen. Allerdings wurde ihnen nicht geglaubt. Also kein so gutes Vorbild für einen Priester oder Bischof ...
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  • H. G.
    "... den Hausherrn vorher um Genehmigung fragen...", "... Hausfriedensbruch.."?
    Jetzt ist die Verwirrung komplett! Wer ist der Hausherr in der Kirche? Das Kirchen ok ist dort zu Hause. Auch wenn einige denken, sie können bestimmen was dort gesprochen und gedacht werden darf: diese Zeiten sind vorbei.
    Leute, die sich Gedanken über die Zukunft der Glaubensgemeinschaft machen müssen unterstützt werden und nicht mundtot gemacht.
    Wenn die Kirche oberen so weitermachen, werden die vernünftigen Leute ihren eigenen Laden aufmachen.
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  • S. M.
    Ich bewundere den Optimismus der Frauen von „Maria 2.0“. Die Mehrzahl dieser Frauen dürfte in der Kirche aktiv sein und deshalb wissen, wie verkrustet der Apparat ist. Den Aktivistinnen muss klar sein, dass Sie wahrscheinlich scheitern werden.

    Wenn meine Enkelkinder so alt sind, wie ich es heute bin, wir wohl irgendein xx. Arbeitskreis gebildet, der die Probleme dann aber ganz energisch und natürlich ergebnisoffen diskutieren soll (Ironie aus).

    Ich wünsche den Frauen viel Erfolg und einen langen Atem
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  • M. Z.
    Die Formulierung mit "... einfach abgerissen" finde ich etwas seltsam. Es ist doch verständlich, wenn Schriftstücke, die irgendjemand einfach da hinhängt, entfernt werden. Egal, ob da jetzt Maria 2.0 oder Josef 2.5 druntersteht.
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  • J. S.
    "Drei Kommunikationsberater hat Woelki in fünf Jahren Amtszeit in Köln verschlissen."*)

    Es gibt richtig gute Priester in dieser Kirche, die sich "katholisch" nennt, "auf das Ganze bezogen, allumfassend".
    Sie leisten im besten Sinne Seelsorge.
    In Liturgie und Predigt, im Gespräch, im gelebten Vorbild.

    Vielleicht sollten die oberen Hierarchien endlich bei den guten Leuten in der eigenen Firma Rat suchen.
    Denn die wissen wohl, dass es für Kommunikation die Bereitschaft braucht, respektvoll auf Augenhöhe zu gehen, damit Zuhören möglich wird.
    Denn Zuhören ist für die Verständigung wichtiger als Reden.
    .

    Die 7 Thesen**) sind es wert, beachtet und offen diskutiert zu werden.
    Am Domportal in Würzburg wären sie ein Hoffnungszeichen.
    .

    *) https://www.sueddeutsche.de/medien/katholische-kirche-missbrauch-kardinal-woelki-stillschweigen-erzbistum-koeln-journalisten-1.5166778

    **) https://www.kirche-und-leben.de/fileadmin/redaktion/pdf/Thesen_Maria_2.0_kfd.pdf
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  • G. W.
    Die römische (katholische) Kirche ist nunmal so, wie sie ist, nämlich ein verschrobener Junggesellenclub, deren Mitglieder und Funktionäre sich gegenseitig decken, wenn's was zu vertuschen gibt und die sich gegenseitig die Stange halten, wenn einer über den eigenen Moralanspruch stolpert.
    Frauen sind für niedere Dienste vorgesehen und die Männer sonnen sich in Gottes Herrlichkeit.
    Warum soll sich das ändern, selbst wenn es demnächst weltweit nur noch ein paar tausend Mitglieder geben sollte.
    Abgesehen davon ist Jesus echt gut und sehr weltzugewandt, jedoch bestimmt nicht katholisch.
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  • K. K.
    Bitte ergänzen.
    Von Steuern finanzierter Junggesellenclub
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  • L. S.
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • M. S.
    Egal wie man zur Kirche und zu "Maria 2.0" steht - verwundert es wirklich, dass die Thesen so schnell verschwunden sind?

    Für mich ist das nachvollziehbar auch wenn ich weder etwas mit der Kirche noch mit Maria 2.0 am Hut habe. FelixS hat mit seinem Vergleich in gewisser Weise schon recht.

    Wenn ich die Thesen so lese wirkt das ganze noch lächerlicher "In unserer Kirche..."
    Dann sollen doch die Damen und Herren von Maria 2.0 ihre eigene Kirche gründen. Das ist ja nicht verboten.
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  • M. B.
    Dass der Bischof bzw. seine Mitarbeiter das abkratzen lässt ist jetzt nichts außergewöhnliches. Maria 2.0 ist dennoch eine sehr gute Aktion. Besonders gefällt mir , dass die Frauen dieser Bewegung hartnäckig sind und sachlich ihre Thesen und Forderungen vertreten. Ich bin der Überzeugung dass die katholische Kirche bei weiterhin hohen Austrittszahlen ihre konservative, frauenfeindliche und autokratische Haltungen aufgeben wird. Ich rechne in spätestens 20 Jahren damit.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wir brauchen mehr Maria 2.0. Die monarchisch regierte Kirche hat keine Zukunft. Ob das die Kirchenfürsten einsehen glaub ich eher nicht.
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  • M. D.
    Mit den Thesen von Martin Luther hat diese Reformbewegung überhaupt nichts zu tun. Martin Luther stand für Sola Scriptura. Das bedeutet, dass allein die Heilige Schrift die Autorität für Glauben und Praktiken der Christen ist. Die katholische Kirche hat von Anfang an die biblische Wahrheit mit heidnischen Elementen vermischt, was auch zu den zahlreichen Irrungen, bis heute geführt hat. Die sogenannte Reformbewegung, versucht im Prinzip nur die falsche Lehre, dem Zeitgeist anzupassen, mit der biblischen Wahrheit sind ihre Ziele nicht kompatibel.
    L.G. Martin Dobat
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  • M. S.
    @frei1000:
    vielleicht sollten sie die Maria 2.0 Aktivistinnen mal erden?
    Ich vermute im Anschluss daran werden die Maria 2.0 Befürworter die katholische Kirche für eine fortschrittliche Organisationen halten und nie mehr aufbegehren.

    Es ist schon interessant wie es gläubige Menschen auch innerhalb einer Religion zu allen Zeiten fertigbringen sich bestenfalls gegenseitig zu "verachten" und die Wahrheit für sich zu beanspruchen.
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  • R. B.
    @gell Frei1000, Maria.2.0, alles Teufelszeug. Ich finde auch dass alles so bleiben sollte wie es ist, denn dann ist es ohnehin nur eine Frage von wenigen Jahren, dass der Verein "Katholische Kirche" nur noch ein paar Mitglieder besitzt; Sie natürlich eingeschlossen Frei1000.
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  • P. K.
    Diese Männerinstitution schafft sich selbst ab...
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