Man konnte eigentlich gar nicht anders, als sie zu mögen: Wie am Donnerstag bekannt wurde, ist Margret Krick, Unternehmersgattin, Ehrenbürgerin von Würzburg und sozial mit ihrem Mann Robert Krick ungewöhnlich stark sozial engagiert, am 5. April im Alter von 89 Jahren gestorben.
Sie war ein Organisationstalent, bescheinigen ihr Freunde, war bald nicht mehr wegzudenken aus allem, was ihren Mann Robert Krick betraf. Der hatte 1946 mit Erlaubnis der amerikanischen Militärregierung in Bad Kissingen ein Unternehmen für Wirtschaftswerbung gegründet. 1948 zog der gebürtige Würzburger wieder in die Mainfrankenmetropole. Zur Wirtschaftswerbung kam hier noch der Krick-Verlag hinzu.
Das Paar heiratete 1956, und die Kricks, schrieb Main-Post-Redakteurin und Freundin Charlotte Breyer später einmal, „gibt's nur im Doppelpack“. Daher kennt man das Ehepaar Krick in der Öffentlichkeit auch nur so: miteinander. Wer dies weiß, kann zu einem Bruchteil erahnen, was Robert Krick verliert.
Seine Frau Margret, geboren am 1. Dezember 1926 in Köln, wurde mit ihrer Mutter in ihrer Geburtsstadt ausgebombt und kam 1944 zu Verwandten in das noch unzerstörte Würzburg. Nach den Schrecken des 16. März erlebten die Kricks den Wiederaufbau. Margret war zunächst Sekretärin im „Staatskommissariat für Verfolgte“ und dann Sekretärin in der Geschäftsleitung der Würzburger Verkehrsbetriebe.
1992 gründete das erfolgreiche Unternehmerpaar die Robert-und Margret-Krick-Stiftung. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Jugend- und Altenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens – insbesondere Krebsvorsorge und des Wohlfahrtswesens zur Unterstützung hilfsbedürftiger Personen. Immer ging es den Eheleuten auch darum, die Einrichtung kennenzulernen, für die sie spendeten. So verwundert der Bekanntheitsgrad dieser Familie nicht. Hunderttausende Euro haben sie über ihre Stiftung in mehr als 20 Jahren für soziale und karitative Zwecke aufgebracht.
Die Kricks wurden für ihr unnachahmliches Engagement vielfach ausgezeichnet, erhielten unter anderen den Bayerischen Verdienstorden, das Ehrenbürgerrecht der Stadt, die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold und das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt äußerte sich am Donnerstag betroffen zum Tod von Margret Krick. „Mit Margarete Krick verliert die Stadt Würzburg eine Ehrenbürgerin, die sich jahrzehntelang für die Stadt Würzburg und hier vor allem für Senioren wie auch hilfsbedürftige Menschen eingesetzt hat.“ Er erinnerte daran, dass die Krick-Stiftung auch viele Projekte des Würzburger Bürgerspitals unterstützte und bedachte es mit der größten Zustiftung in seiner 700-jährigen Geschichte. Die neue Seniorenresidenz des Bürgerspitals in der Sanderau trägt in Anerkennung für dieses Engagement den Namen „Robert-Krick-Wohnstift“. OB Schuchardt schätzte Margret Krick nach eigenen Worten „als engagierte Frau, die immer das Gemeinwohl im Blick hatte.“
Ein Kondolenzbuch liegt ab Montag, 11. April, 9 Uhr, im Oberen Foyer des Rathauses aus. Ein Requiem für die Verstorbene findet am 15. April um 11.30 Uhr im Neumünster statt.