Einen guten Start hatte die dreiteilige Sommerausstellung in der "Kleinen Industrie" von Margetshöchheim am vergangenen Wochenende. In dem verschachtelten und begrünten Altortkomplex hat die Glaskünstlerin Monika Rannert ihr Atelier. Dessen Wände räumt sie zu den ersten Wochenenden der kommenden Monate für Bilder. Als weitere originelle Galerie dient ein grundsanierter Hühnerstall. Das Federvieh ist ins Nachbarhöfchen umgezogen.

In dieser Idylle sind Künstlerinnen und Künstler zu Gast, die sonst an den amtlichen Stellen der Kulturvermittlung – wie in der BBK- und der VKU-Galerie – ausstellen. Zum Auftakt waren das Kathrin Feser und Helmut Nennmann. Feser zeigte einige ihrer quadratischen Digital-Fotocollagen, in die sie oft Elemente aus anderen ihrer Werkphasen einarbeitet. Schwerpunkt lag auf der rosa Epoche, die sich Fesers kleine Tochter vor einigen Monaten gewünscht hatte. Nennmann stellte gemalte Ausschnittsansichten von Architektur und Landschaft aus, bei denen Grenzen und Zugehörigkeiten ineinander übergehen.

Materialcollagen, Goldschmiedearbeiten und Glasperlenspiel

Prominent geht es weiter. Am 3. und 4. Juli zeigt die große Dame der mainfränkischen Materialcollage Sophie Brandes einiges aus ihrem Schaffen. Zudem kehrt die Goldschmiedin Eva Katz – inzwischen in der Würzburger Burkarderstraße ansässig – in ihr früheres Atelier zurück. Dort arbeitet inzwischen Monika Rannert, die an allen drei Ausstellungswochenenden live Glasperlen wickelt. Rannert lässt massive Glaskugeln entstehen aus farbigen Glasstäben, die sie auf Schmelztemperatur erhitzt und dann in Schichten übereinanderwickelt. Ihre Spezialität dabei sind Einschlüsse aus Edelmetall, aber auch aus Luft.

Veranstaltungsreihe „Sneaky smaxs“ geht weiter

„Sneaky smaxs“ heißt die Veranstaltungsreihe. Mit Unterstützung eines gebürtigen US-Amerikaners feilte die Gestalterin des Hofkomplexes Sandra Müller lange an dem Ausstellungstitel. Müller renoviert seit knapp 30 Jahren Häuser in der Margetshöchheimer Mainstraße. Als Landschaftsgärtnerin könne man „auch mit der Kelle und allem“ umgehen. In der Zeit hat sie auch für einige Künstler Gärten gestaltet. So habe sie die Kreativen kennengelernt, sich mit ihnen angefreundet und jetzt, als sie sie zu „sneaky smaxs“ eingeladen habe, „von allen sofort die Zusage bekommen“. 

Neuere Namen bringt der August: Heinz Vollmer kombiniert so Unterschiedliches wie die Ästhetik von Karikaturen und Kirchenfenstern in seinen Installationen, und die 17-jährige Marie Münzer verblüfft mit virtuosen Zeichnungen.

„Sneaky smaxs“ findet statt in Margetshöchheim in der Mainstraße 7-10, am  3. und 4. Juli sowie  7. und 8. August jeweils von 14 bis 19 Uhr.